ZÜRICH (dpa-AFX) - Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re hat im vergangenen Jahr nach immensen Katastrophenschäden doch noch die Gewinnzone erreicht. Mit 472 Millionen US-Dollar (441 Mio Euro) lag der Überschuss rund zwei Drittel niedriger als im Vorjahr. Jetzt fasst Konzernchef Christian Mumenthaler jedoch deutlich mehr Profit ins Auge: Der Überschuss soll 2023 mehr als drei Milliarden Dollar erreichen. Und die Dividende will er schon für 2022 erhöhen. An der Börse konnte die Swiss Re mit den Neuigkeiten vom Freitag jedoch nicht überzeugen.

Die Aktie des Rückversicherers büßte am Vormittag zeitweise fast zwei Prozent ein. Zuletzt lag sie noch mit einem halben Prozent im Minus und damit im Mittelfeld im Schweizer Leitindex SMI . Seit dem Jahreswechsel hat sie allerdings um mehr als zehn Prozent zugelegt.

Im vergangenen Jahr hatten Schäden durch Naturkatastrophen die Swiss Re deutlich schwerer getroffen als ihre deutschen Konkurrenten Munich Re und Hannover Rück . Erst im vierten Quartal machte der Schweizer Konzern mit einem Gewinn von 757 Millionen Dollar die herben Schäden vor allem durch Hurrikan "Ian" wett, die ihn in den ersten neun Monaten in die roten Zahlen gezogen hatten.

"2022 war ein Jahr voller Herausforderungen, geprägt durch den Krieg in der Ukraine, steigende Inflation, die Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie und hohe Naturkatastrophenschäden", sagte Mumenthaler. Trotz des Gewinneinbruchs soll die Dividende für 2022 um 50 Rappen auf 6,40 Franken je Aktie steigen.

Dass es 2023 deutlich besser laufen und der Gewinn auf mehr als drei Milliarden Dollar klettern soll, macht der Manager an den jüngsten Vertragsabschlüssen und den gestiegenen Zinsen fest. Zum Vergleich: Vor dem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr hatte die Swiss Re 2021 gut 1,4 Milliarden Dollar verdient.

Bei der Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft zum 1. Januar setzte der Rückversicherer bei seinen Kunden - also Erstversicherern wie Axa und Allianz - nach eigenen Angaben im Schnitt 18 Prozent höhere Preise durch. Die höheren Prämien sollten eine erwartete Verteuerung der Schäden um 13 Prozent mehr als ausgleichen, hieß es.

Damit sollten auch die Prämieneinnahmen in diesem Jahr insgesamt deutlich steigen. Im abgelaufenen Jahr hatten die Nettoprämien des Konzerns lediglich um rund ein Prozent auf 43,1 Milliarden Dollar zugelegt./stw/ngu/mis