BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC ) kommt bei seinem Konzernumbau weiter voran. Das Unternehmen konnte im zweiten Quartal trotz eines leichten Umsatzrückgangs operativ mehr verdienen. Während der Dialyseanbieter die Ziele für Ergebnis und Erlös für das Gesamtjahr bestätigte, senkte er die Prognose für das Wachstum der US-Behandlungszahlen. Nun werde im besten Fall mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet, teilte der MDax -Konzern am Dienstag mit. Im schlechtesten Fall sollen die Zahlen stagnieren. Zuvor war FMC bei dieser Kennzahl von einem Wachstum von 0,5 bis 2,0 Prozent ausgegangen. Die Aktie gab daraufhin nach.

An der Börse kam dies nicht gut an. Am Vormittag sackten die Papiere um bis zu 9 Prozent auf gut 34 Euro ab. Sie fielen vorübergehend auf den tiefsten Stand seit Anfang März. Zuletzt betrug der Kursabschlag noch 6,3 Prozent.

Für Analyst Falko Friedrichs von Deutsche Bank Research hat der Dialysekonzern bei seinem FME25-Programm zwar gut abgeschnitten und liegt bei den Einsparungen über Plan. Die weiter maue Entwicklung der Behandlungszahlen auf vergleichbarer Basis und die diesbezüglich gekappte Prognose aber seien enttäuschend. Im ersten Halbjahr sind die US-Behandlungen um 0,2 Prozent zurückgegangen. Auch Experte James Vane-Tempest vom Analysehaus Jefferies betonte das etwas schwächer als bisher erwartete Volumenwachstum in Nordamerika.

Analystin Victoria Lambert von der Privatbank Berenberg wertete den Quartalsbericht als insgesamt durchwachsen, doch trotz des etwas gesenkten Wachstumsziels für die US-Behandlungszahlen sei es im Juni immerhin wieder besser gelaufen. Grund für die reduzierte Schätzung des Unternehmens sei die Annahme einer höheren Sterblichkeit von Patienten im zweiten Halbjahr 2024. Barclays -Analyst Hassan Al-Wakeel verwies auch auf die mauere Dynamik im zweiten Halbjahr. Analyst Christian Ehmann vom Analysehaus Warburg Research kommentierte, die geringen Patientenzahlen würden einen Schatten auf die Aussichten für 2025 werfen.

Im zweiten Quartal legte der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn dank Einsparungen um acht Prozent auf 433 Millionen Euro zu. Der Umsatz ging leicht auf 4,77 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Sondereffekte und zu konstanten Wechselkursen stagnierten die Umsätze. Experten hatten mit einem Erlös und Ergebnis in dieser Größenordnung gerechnet. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn um ein Drittel auf 187 Millionen Euro.

Seit Ende November vergangenen Jahres gehen das lange mit Schwierigkeiten kämpfende Unternehmen FMC und der Dax -Konzern Fresenius getrennte Wege. Fresenius hält zwar immer noch etwas mehr als 30 Prozent an FMC, doch nach der bilanziellen Entflechtung taucht der FMC-Beitrag der Beteiligung entsprechend nur noch im Finanzergebnis der früheren Mutter auf. Fresenius legt an diesem Mittwoch (31. Juli) seine Zahlen zum zweiten Quartal vor./lfi/mne/lfi/he