MAINZ (dpa-AFX) - Schott Pharma profitiert weiter von einer starken Nachfrage nach vorfüllbaren Spritzen. Der Pharmazulieferer erhöhte daher nach einem deutlichen Wachstum im dritten Quartal seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September). An den Ergebniszielen hält das Unternehmen hingegen fest - so steckt Schott Pharma derzeit viel Geld in den Ausbau der Produktion, um die Nachfrage nach Spritzen aus Glas oder dem Kunststoff Polymer zu bedienen.

Die Erlöse dürften im Gesamtjahr währungsbereinigt um 11 bis 13 Prozent steigen, teilte der Pharmazulieferer am Donnerstag in Mainz mit. Bislang hatte das Unternehmen 9 bis 11 Prozent in Aussicht gestellt. Die operative Marge wird weiter etwa auf Vorjahreshöhe von 26,6 Prozent erwartet. Dabei impliziert das Unternehmen ein saisonal schwächeres Schlussquartal wegen der jährlichen Sommerpause. Zudem bestätigte das Unternehmen seinen mittelfristigen Ausblick.

Die im Kleinwertesegment SDax notierte Aktie sprang im frühen Geschäft um mehr als elf Prozent nach oben. Die neue Umsatzprognose liege über den durchschnittlichen Schätzungen des Marktes, notierte Jefferies-Analyst James Vane-Tempest. Und auch die Zahlen seien besser ausgefallen als erwartet.

Im dritten Geschäftsquartal (per Ende Juni) stieg der Umsatz um 15 Prozent auf 254 Millionen Euro, wie es von Schott weiter hieß. Währungsbereinigt lag das Plus bei gut einem Fünftel. Dabei wuchs das Geschäft mit Systemen zur Medikamentenverabreichung währungsbereinigt um 39 Prozent. Der Bereich mit Lösungen zur Medikamentenaufbewahrung legte währungsbereinigt um 11 Prozent zu. Hier profitierte Schott Pharma von einer graduellen Erholung der Nachfrage nach Fläschchen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte im Konzern um mehr als ein Drittel auf 74 Millionen Euro zu. Der Gewinn stieg um gut die Hälfte auf 46 Millionen Euro.

Schott Pharma treibt derzeit den Ausbau des gewinnträchtigen Geschäfts mit Spritzen für injizierbare Medikamente voran und investiert kräftig in neue Produktionskapazitäten. "In Deutschland wurden die Kapazitäten für vorfüllbare Spritzen erhöht, was den kurz- bis mittelfristigen Wachstumskurs des Unternehmens unterstützen wird", erklärte das Schott Pharma. In Europa ist eine Verlagerung der Herstellung eher klassischer Produkte wie Ampullen oder Glasfläschchen von Ungarn nach Serbien im Gange, die Produktion soll dort 2025 aufgenommen werden.

Zudem soll in den USA ein komplett neuer Herstellungsstandort entstehen. Die Planungen für eine neue Anlage für vorfüllbare Spritzen in North Carolina sei gestartet worden, so Schott Pharma. Die Aufnahme des Betriebs soll mittelfristig beginnen.

Große Hoffnungen setzen die Mainzer insbesondere in vorfüllbare Polymerspritzen, also Spritzen aus Hochleistungskunststoff für bestimmte Wirkstoffe. Polymer- und Glasspritzen gehören zu den margenstarken Produkten von Schott Pharma./nas/ngu/mis