AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Panzergetriebe-Hersteller Renk profitiert weiterhin vom Rüstungsboom und ist dank guter Geschäfte im ersten Halbjahr zuversichtlicher fürs Gesamtjahr geworden. Außerdem erhöhte der im SDax notierte Börsenneuling seine mittelfristige Prognose. Für etwas Stirnrunzeln sorgt derweil der unerwartete Abgang des Finanzchefs.

Die Aktie des Rüstungszulieferers verlor am Dienstag im frühen Handel zuletzt knapp 3 Prozent auf 25,29 Euro. Anfang April hatte sie bei rund 39,74 Euro noch ein Rekordhoch erreicht, dann setzten Gewinnmitnahmen ein. Seitdem bewegt sich das Papier überwiegend seitwärts. Renk ist erst seit Februar an der Börse notiert und war mit einem Ausgabepreis von 15 Euro gestartet. Im Mai folgte die Aufnahme in den SDax.

Im laufenden Jahr erwartet Renk nun einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro, wie der Rüstungszulieferer am Dienstag in Augsburg mitteilte. Bisher wurden 1 bis 1,1 Milliarden Euro angepeilt. Außerdem soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) 175 bis 190 Millionen Euro erreichen - bisher lag das untere Ende Spanne bei 160 Millionen Euro. Obendrein erhöhte der Rüstungszulieferer auch die Mittelfristprognosen auf ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 15 Prozent und ein bereinigtes operatives Ergebnis von 300 Millionen Euro.

Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz von Renk um knapp ein Viertel auf 510 Millionen Euro. Der Auftragseingang lag mit 628 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 645 Millionen Euro, damals zog Renk zwei Großaufträge an Land. Der Auftragsbestand legte insgesamt um gut 10 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu.

Das bereinigte operative Ergebnis kletterte um 9,4 Prozent auf 69 Millionen Euro nach oben. Die entsprechende Marge lag bei 13,5 Prozent nach 15,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich verdiente Renk 7,5 Millionen Euro nach 5,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor. "Der Superzyklus und die Zeitenwende spiegeln sich deutlich in unseren Kennzahlen wider", sagte Renk-Chefin Susanne Wiegand laut Mitteilung.

Bereits am Vortag vermeldete Renk den Abgang von Finanzchef Christian Schulz zum 30. September. Schulz habe aus persönlichen Gründen um die vorzeitige Auflösung seines Vertrags gebeten. Ein Händler bezeichnete das als überraschend, im nachbörslichen Handel am Montagabend geriet die Renk-Aktie zeitweise unter Druck. Anja Mänz-Siebje, die bereits in der Finanzabteilung von Renk tätig ist, soll den Posten von Schulz ab Oktober übernehmen./niw/nas/stk