MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Panzergetriebe-Hersteller Renk rechnet in den kommenden Jahren mit Unternehmenszukäufen. Es gebe "erhebliche Wachstumschancen durch strategische M&A-Aktivitäten", teilte der Rüstungszulieferer am Dienstag anlässlich seines Kapitalmarkttags in München mit. Der Fokus liege dabei auf dem Verteidigungsbereich. Für potenzielle Zukäufe und Fusionen will der Renk-Vorstand rund 380 Millionen Euro in die Hand nehmen.

Die möglichen Zukäufe sollen den Umsatz nochmal ankurbeln, der sich aus eigener Kraft mittelfristig auf zwei Milliarden Euro gegenüber dem angepeilten Wert für dieses Jahr nahezu verdoppeln soll. Bis dahin will Renk jährlich um 15 Prozent zulegen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (ber Ebit) soll im Jahr 2027 rund 300 Millionen Euro erreichen.

Anleger waren nicht begeistert: Die Aktie gab nach. Das im SDax notierte Papier büßte zuletzt über drei Prozent ein. Damit rutschte es auf den tiefsten Stand seit Anfang August. Renk war erst im Februar an die Börse gegangen. Verglichen mit dem ersten Kurs von 17,50 Euro hat die Aktie trotz der Kursverluste am Dienstag immer noch rund ein Drittel zugelegt.

Den größten Teil des organischen Wachstums will das Unternehmen im Segment Fahrzeugmobilität (Vehicle Mobility Solutions) erreichen. Die Kernmärkte Europa und USA sollen ausgebaut und neue Märkte erschlossen werden. Im Marinebereich will Renk im asiatisch-pazifischen Raum (APAC-Region) wachsen und seine Präsenz in den USA ausbauen. Außerdem erwartet das Management um Chefin Susanne Wiegand einen "signifikanten Zuwachs" im Sekundärmarkt-Geschäft, angesichts der steigenden Nutzung der Ausrüstung durch Ausbildung und Einsätze.

Die "starke Performance im laufenden Geschäftsjahr" biete eine "solide Grundlage" für die mittelfristigen Wachstumsziele, sagte die designierte Finanzchefin Anja Mänz-Siebje. Sie folgt ab 1. Oktober auf Christian Schulz, der das Unternehmen - wie bereits bekannt - aus persönlichen Gründen verlässt.

2024 will Renk weiterhin 1,1 Milliarden Euro Umsatz erzielen und ein operatives Ergebnis von 175 bis 190 Millionen Euro erwirtschaften./lew/ngu/jha/