DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat trotz einer weiter schwächelnden Marge seine Jahresziele bestätigt. Wie bereits im ersten Quartal krankte das Ergebnis der Düsseldorfer an negativen Ergebnisbeiträgen von Unternehmensbeteiligungen. Der anhaltende Rüstungsboom beschert dem Konzern aber weiterhin hoch dotierte Aufträge.

An der Börse sorgten die Nachrichten für wenig Zuversicht. Die Papiere verloren kurz nach Handelsbeginn rund 3,5 Prozent und waren damit das Schlusslicht im Dax. Auf Jahressicht steht dennoch ein Zuwachs von rund 41 Prozent zu Buche.

Im abgelaufenen zweiten Quartal steigerte Rheinmetall seinen Umsatz um 6,4 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro, wie der Dax -Konzern am Donnerstag mitteilte. Vor allem das Geschäft mit der Bundeswehr sowie deren Partnern in EU und Nato hätten zum Wachstum beigetragen, hieß es. Überdurchschnittlich stark stiegen die Erlöse etwa im Geschäft mit militärischen Rad- und Kettenfahrzeugen. Der militärische Bereich macht laut Mitteilung mehr als 70 Prozent des Konzernumsatzes aus.

In den drei Monaten von April bis Juni verzeichnete der Konzern einen Auftragseingang von knapp 3,4 Milliarden Euro und damit mehr als viermal so viel wie ein Jahr zuvor. Nach Ansicht von JPMorgan-Analyst David Perry unterstreichen die anschwellenden Auftragsbücher Rheinmetalls sehr rosige Aussichten für die kommenden Jahre.

Das operative Ergebnis legte um 3,5 Prozent auf 118 Millionen Euro zu. Damit traf es wie auch der Umsatz die Erwartungen der Analysten. Die operative Marge schrumpfte allerdings leicht von 8,1 auf 7,9 Prozent. Damit liegt sie wie bereits im Quartal zuvor deutlich unter dem Jahresziel von zwölf Prozent. Unter dem Strich schlugen wie bereits im ersten Quartal negative Ergebnisbeiträge von Unternehmensbeteiligungen ins Kontor. Auch steigende Kosten für Rohstoffe sowie Cyberangriffe lasteten auf dem Gewinn. Der Gewinn nach Minderheiten lag mit 56 Millionen Euro knapp zwei Prozent unter dem Vorjahreswert.

Dennoch sei Rheinmetall auf Kurs zu seinen Jahreszielen, sagte Konzernchef Armin Papperger laut Mitteilung. Die Regierungen hätten weitreichende Entscheidungen zur Beschaffung militärischer Ausrüstung getroffen, was sich bereits in ersten größeren Auftragseingängen spiegele. "So haben wir jüngst in einer einzigen Woche Verträge mit einem Auftragsvolumen von über 7 Milliarden Euro unterzeichnet - das ist ein neuer Rekord für uns", sagte der Unternehmenslenker.

Auf Jahressicht rechnet Rheinmetall weiter mit einem Umsatz von 7,4 bis 7,6 Milliarden Euro. Nicht berücksichtigt ist darin der Zukauf des spanischen Munitionsherstellers Expal Systems, der 150 bis 190 Millionen Euro zum Jahresumsatz beitragen soll. Rheinmetalls operative Marge soll im laufenden Geschäftsjahr bei rund zwölf Prozent liegen./jcf/tav/jha/