MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub hat im ersten Halbjahr von Preiserhöhungen profitiert. Umsatz und Ergebnisse legten deutlich zu. Während Fuchs in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika sowie in Nord- und Südamerika im Tagesgeschäft mehr verdiente, ging das Ergebnis im asiatischen Raum wegen einer zurückhaltenden wirtschaftlichen Entwicklung in China zurück, teilte das Unternehmen am Freitag in Mannheim mit. Die Jahresziele für Umsatz und Ergebnis bestätigte der MDax-Konzern. Die Aktie gab nach.

Nachdem Fuchs im ersten Halbjahr seine Vorräte und Forderungen ein Stück abbauen konnte, sind auch wieder freie Barmittel zugeflossen und der Vorstand wird für die Kennziffer optimistischer. Das Umfeld bleibe aber weiter stark volatil. Im Gesamtjahr sollen Fuchs nun freie Barmittel von 300 Millionen statt bislang 250 Millionen Euro zufließen. Nach den ersten sechs Monaten waren es 164 Millionen Euro, vor einem Jahr gab es weder Zu- noch Abflüsse.

Zuletzt verlor die Fuchs-Aktie rund 1,7 Prozent auf 37,26 Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) habe den Marktkonsens etwas verfehlt, aber der freie Barmittelzufluss sei deutlich stärker als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank. Das Jahresziel für den Gewinn vor Zinsen und Steuern erscheine konservativ.

Konzernweit stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 11 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro. Dazu trugen alle Regionen bei. Ebenso stark legte auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zu und erreichte in den ersten sechs Monaten 200 Millionen Euro. Unterm Strich verdiente Fuchs mit 141 Millionen Euro neun Prozent mehr als im Vorjahr.

Für das laufende Jahr peilt Fuchs Petrolub weiter einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro an. Das wäre im Vergleich zu 2022 ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Dazu sollen sowohl größere Mengen als auch die angestoßenen Preiserhöhungen beitragen. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern taxiert das Unternehmen bei rund 390 Millionen Euro - das wäre im Jahresvergleich ein Anstieg um knapp sieben Prozent.

Für das Unternehmen, das über 6100 Mitarbeiter beschäftigt, ist vor allem die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie wichtig. Mit ihr erzielt Fuchs Petrolub etwa die Hälfte des Umsatzes. Der Umbruch vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor führt deshalb auch bei Fuchs zu Veränderungen. Daneben hat der Konzern aber auch Kunden aus Bereichen wie Maschinenbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Luft- und Raumfahrt sowie Land- und Forstwirtschaft./mne/lew/jha/