MAINTAL (dpa-AFX) - Der Verbindungstechnikhersteller und Autozulieferer Norma Group hadert weiter mit einer trägen Wirtschaft in China und Europa. Während das Geschäft rund ums Wassermanagement in Amerika Schub gab, machen die schwache Autokonjunktur in Europa und die wirtschaftliche Lage in China Sorgen. Konzernchef Guido Grandi sah die Entwicklung zwar insgesamt wie erwartet und bestätigte die Jahresprognosen. Die im SDax notierte Aktie gab allerdings nach Handelsbeginn spürbar nach.

Das Papier fiel um 5,1 Prozent auf 14,92 Euro. Im bisherigen Jahr hat der Kurs damit fast 7 Prozent eingebüßt. Angesichts der Schwäche auf den Pkw- und Nutzfahrzeugmärkten habe Norma bei der Profitabilität solide abgeschnitten, schrieb Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher. Die Sparmaßnahmen lieferten Resultate, vor allem in der Logistik habe Norma die Kosten gesenkt. Der Umsatz dürfte auf Jahressicht allerdings nur im unteren Drittel der Prognosespanne landen, schätzte der Experte.

Derzeit macht Autozulieferern zu schaffen, dass die Autoproduktion der Hersteller vor allem in Europa schwächer ausfällt als zuvor gedacht und auch in China die Märkte nicht mehr brummen. Auch die Lkw-Hersteller ächzen unter dem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld in Europa, in welchem Speditionen mit der Bestellung neuer Trucks zögern.

Der Erlös von Norma ging im zweiten Quartal um 5,5 Prozent auf 306,3 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Dienstag im hessischen Maintal mitteilte. Vor allem die schwache Fahrzeugproduktion in Europa und die trübe Konjunktur in China belasteten, während in der Region Amerika das Geschäft mit Wassermanagement wuchs.

"Die weltweit verhaltene Entwicklung in mehreren Industriesektoren hat sich zwar spürbar auf unser Geschäftsvolumen ausgewirkt", sagte Konzernchef Grandi. "Dank unserer 2023 gestarteten Effizienzmaßnahmen im Rahmen des 'Step Up'-Programms haben wir aber solide gewirtschaftet und eine robuste Marge erzielt."

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging mit minus 3,6 Prozent auf 26,1 Millionen Euro weniger stark zurück als der Erlös. Die entsprechende Marge fiel mit 8,5 Prozent leicht besser aus als ein Jahr zuvor und lag über den Schätzungen von Analysten. Unter dem Strich stand ein Gewinnrückgang auf 6,5 Millionen Euro nach 10,6 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Grandi geht im Gesamtjahr weiter von einem Konzernumsatz von rund 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro aus. Im Vorjahr waren es 1,22 Milliarden. Die operative Marge soll im Bereich von 8,0 bis 8,5 Prozent liegen nach 8,0 Prozent 2023.

Norma fertigt vor allem Rohr-, Schlauch- und Steckverbinder sowie Schlauchschellen. Sie kommen unter anderem in der Automobilindustrie und in Bewässerungssystemen in der Landwirtschaft zum Einsatz. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt inklusive Leiharbeit rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter./men/niw/mis