HAMBURG (dpa-AFX) - Der Windturbinenbauer Nordex hat im dritten Quartal von einer steigenden Nachfrage profitiert. Im Tagesgeschäft schaffte das Unternehmen erneut ein positives operatives Ergebnis. Und: im Neunmonatsvergleich liegt der Auftragseingang deutlich über dem Vorjahreszeitraum. Das Management bestätigte seine Prognose. Die Anleger zeigten sich am Dienstagvormittag positiv gestimmt und greifen zu.

Die Aktie der Hamburger stieg nach Handelsstart um knapp 2 Prozent auf 11,27 Euro, zuletzt war noch ein Plus von 0,4 Prozent übrig. Für 2023 steht immer noch ein Minus von rund 16 Prozent auf dem Zettel.

Zum dritten Quartal schreibt Analyst Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies: Der Windturbinenbauer habe sein operatives Ergebnis gegenüber dem Vorquartal solide verbessert. Ein anderer Experte bezeichnet die Profitabilität als besser als erwartet.

Nachdem Nordex bereits im zweiten Quartal operativ den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft hatte, können die Hamburger für den Zeitraum Juli bis September erneut ein positives Ergebnis vorweisen. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich auf 48 Millionen Euro, wie das MDax -Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte. Im Vorjahreszeitraum stand hier ein Verlust in Höhe von 27 Millionen Euro.

"Das dritte Quartal war für die Nordex Group von einem hohen Installationsniveau geprägt. Folglich haben wir umsatz- und ergebnisseitig eine Verbesserung erzielt, da Projekte mit höherer Marge abgewickelt wurden", erklärte Konzernchef José Luis Blanco am Dienstag laut Mitteilung.

Dass sich die Nachfrage im Laufe des Jahres voraussichtlich verbessern würde, hatte Nordex bereits vor Monaten angekündigt. In den ersten neun Monaten steigerte der Konzern seinen Auftragseingang (ohne Servicebereich) um 10,6 Prozent auf 4,9 Gigawatt (9M/2022: 4,4 GW). Die Erlöse stiegen in den ersten drei Quartalen um knapp 16 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis bleibt für die ersten neun Monate allerdings negativ. Dabei fällt der operative Fehlbetrag mit 67 Millionen Euro nach einem Minus von 200 Millionen im Vorjahr deutlich niedriger aus. Auch der Verlust unterm Strich verringerte sich von 372 Millionen auf 334 Millionen Euro.

Nach herausfordernden Jahren nehme die Windenergie in Deutschland jetzt spürbar Fahrt auf, schreibt Nordex in seinem Quartalsbericht. Laut Bundesverband Windenergie (BWE) sei das Volumen der Ausschreibungen im bisherigen Jahresverlauf 4,4 GW das höchste seit Beginn des Ausschreibungsmodels gewesen.

An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält der Nordex-Vorstand fest. Demnach rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 5,6 bis 6,1 Milliarden Euro und einer operativen Gewinnmarge zwischen minus 2 bis plus 3 Prozent./knd/ngu/mis