HAMBURG (dpa-aFX) - Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat mit der Ausgabe einer Wandelanleihe etwas weniger eingenommen als geplant. Es wurden nachrangige und unbesicherte Wandelschuldverschreibungen mit einem Volumen von insgesamt 333 Millionen Euro ausgegeben, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Konzern hatte den Schritt am frühen Dienstagabend angekündigt und dabei ein Platzierungsvolumen von rund 350 Millionen Euro angestrebt. Die Anleger quittierten die Neuigkeiten mit Verkäufen.

Mit dem Erlös aus der Wandelanleihe will Nordex die Bilanz stärken und die Finanzierungskosten verbessern. Der Zins liegt den Angaben zufolge bei 4,25 Prozent pro Jahr und damit am oberen Ende der Spanne, die das Unternehmen avisiert hatte. Frühestmöglicher Rückzahlungstermin der Wandelanleihe ist der 14. April 2028.

Der anfängliche Wandlungspreis liegt bei 15,73 Euro, er wurde mit einem Aufschlag von 30 Prozent zum Referenzpreis am unteren Ende der angepeilten Spanne festgelegt. Je niedriger der Tauschpreis ist, desto größer ist die Chance, dass Investoren sich für eine Rückzahlung der Schuldverschreibung in Form von Aktien entscheiden. Damit steigt das Risiko einer Anteilsverwässerung für Altaktionäre.

Die im MDax -notierten Nordex-Aktien fielen am Mittwochmorgen um bis zu 7,6 Prozent, nachdem sie bereits in den vergangenen Tagen stark unter Druck gestanden hatten. Seit Mitte März bewegen sie sich in einem Band von 12 bis fast 14 Euro. Kurz zuvor hatte das Papier sein bisheriges Jahreshoch bei 15,63 Euro erreicht und damit auf dem höchsten Niveau seit April 2022 notiert. Mit dem Kursrutsch zur Wochenmitte sind die in diesem Jahr eingefahrenen Kursgewinne nun dahin.

Nordex kämpft im Tagesgeschäft mit hohen Kosten und knapper Teileverfügbarkeit. Einen operativen Verlust kann Chef Jose Luis Blanco auch in diesem Jahr nicht ausschließen. Mittelfristig will Nordex eine operative Marge von 8 Prozent erzielen. In welchem Jahr das sein soll, ist offen./mis/lew/tav/mis