MOSKAU/LONDON (dpa-AFX) - Wegen der angeblichen Verwicklung Londons in einen ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Schwarzmeerflotte hat das Außenministerium in Moskau die britische Botschafterin einbestellt. Das Gespräch mit Botschafterin Deborah Bronnert am Donnerstag habe etwa eine halbe Stunde gedauert, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Man wolle Bronnert Belege für die Beteiligung britischer Spezialisten an der Vorbereitung des Drohnenangriffs vom Samstag vorlegen, hatte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa vorher angekündigt. Die Belege sollten auch öffentlich gemacht werden. Zudem vermutet Moskau Großbritannien auch hinter der Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee Ende September. London hatte das entschieden zurückgewiesen.

Der russische Botschafter in London, Andrej Kelin, warnte im Gespräch mit dem Sender Sky News am Donnerstag, Großbritannien sei "zu tief" in den Krieg in der Ukraine verstrickt und die Situation werde "zunehmend gefährlich". Er warf britischen Spezialkräften vor, an Training, Vorbereitung und Ausführung von Plänen gegen russische Infrastruktur und die russische Schwarzmeerflotte beteiligt zu sein. "Wir sollte eine Eskalation vermeiden", so Kelin./fko/DP/he