WIESBADEN (dpa-AFX) - Deutsche Behörden haben im vergangenen Jahr erneut mehr ausländische Berufsabschlüsse anerkannt. Die Zahl stieg um 5 Prozent auf 46 900 berufliche Abschlüsse, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Sie wurden als vollständig oder eingeschränkt gleichwertig zu deutschen Abschlüssen gewertet.

Die zweistelligen Zuwachsraten aus den Jahren 2016 bis 2019 wurden nicht wieder erreicht. Gleiches gilt für Neuanträge, die 2021 ebenfalls nur um 5 Prozent auf 43 900 zulegten. Rund zwei Drittel aller anerkannten Berufsabschlüsse kamen aus dem Bereich der medizinischen Gesundheitsberufe. Die stärksten Herkunftsländer der Antragsteller waren Bosnien-Herzegowina, die Philippinen und Serbien.

Das arbeitgebernahe Institut der Wirtschaft (IW) wies auf den weit größeren Bedarf der einheimischen Wirtschaft hin und verlangte eine erleichterte Fackräfteeinwanderung. Den 46 900 anerkannten Abschlüssen hätten im vergangenen Jahr fast 350 000 unbesetzte Stellen für qualifizierte Beschäftigte gegenübergestanden. Im besten Fall könne also nur jede siebte Stelle mit einer ausländischen Fachkraft besetzt werden. Man entwickle das Einwanderungsrecht etwa mit einer "punktebasierten Chancenkarte", erklärte dazu Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP)./ceb/DP/mis