LUBMIN (dpa-AFX) - Grünes Licht für das Lubminer Terminal für Flüssigerdgas (LNG): Der Erteilung der letzten ausstehenden Betriebsgenehmigung durch die zuständige Landesbehörde stehe nichts mehr im Wege, sagte ein Sprecher des Schweriner Umweltministeriums am Donnerstag. Wie das Ministerium mitteilte, sollen zuvor ab Montag die Unterlagen erneut für vier Tage zur Einsicht ausgelegt und im Internet veröffentlicht werden.

"Danach kann der Genehmigungsbescheid unterschrieben und offiziell überreicht werden", wurde Minister Till Backhaus zitiert. "Wir haben alle Einwände umfassend geprüft, darunter viele sicherheitsrelevante Fragen von Einwohnern und Umweltverbänden."

Auch ihm sei besonders wichtig, von fossilen Energieträgern wegzukommen. Daher freue ihn sehr, dass das Unternehmen Deutsche Regas nur einen Betriebszeitraum bis Ende 2031 beantragt habe und nicht bis Ende 2043, wie es das LNG-Beschleunigungsgesetz ermöglicht hätte. Die Strukturen sollten künftig für klimaneutralen Wasserstoff genutzt werden. Zudem betone Backhaus, "dass hier nahe des Greifswalder Boddens keine Biozide eingesetzt werden und auch keine Erwärmung des Boddens zu befürchten ist".

Deutsche Regas hatte Ende September mit den Bauarbeiten für das Terminal im vorpommerschen Lubmin begonnen. Ursprünglich war der 1. Dezember als Betriebsbeginn anvisiert worden. Allerdings lagen die erforderlichen Genehmigungen noch nicht vor. Kurz vor Weihnachten wurde die Genehmigung für einen begrenzten Testbetrieb erteilt.

Das privat finanzierte Terminal gehört somit zu den ersten betriebsbereiten LNG-Terminals Deutschlands. Im niedersächsischen Wilhelmshaven war Ende vergangenen Jahres im Rahmen eines Testbetriebs das erste Mal Erdgas eingespeist worden. Ein Terminal in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein soll in Kürze an den Start gehen.

Deutschland setzt beim Ersatz ausbleibender russischer Gaslieferungen unter anderem auf per Schiff geliefertes LNG. Dieses wird wieder in den gasförmigen Zustand versetzt und ins Netz eingespeist. Das Terminal in Lubmin soll zunächst eine Einspeisekapazität bis 5,2 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich haben./chh/DP/ngu