GÖTEBORG (dpa-AFX) - Der Lastwagen- und Bushersteller Volvo hat im vergangenen Jahr seine gestiegenen Verkaufszahlen nicht in mehr Gewinn ummünzen können. Das Tagesgeschäft warf zuletzt weniger ab als gedacht. Probleme in den Lieferketten und gestiegene Kosten für Energie und Material machten dem Konzern zu schaffen, wie er am Donnerstag in Göteborg mitteilte. Das gilt wohl auch für das neue Jahr. Für 2022 sollen die Aktionäre je Anteilsschein dennoch eine von 6,50 auf 7,00 schwedische Kronen erhöhte Dividende erhalten - und wie schon im Vorjahr gibt es zusätzlich eine Sonderdividende in gleicher Höhe. Das half der Aktie aber nicht.

An der Börse in Stockholm ging es für die Volvo-Aktie nach den Nachrichten abwärts. Am Nachmittag lag der Kurs mit rund zweieinhalb Prozent im Minus. Zwar hatte Volvo im vierten Quartal mehr Umsatz erzielt als von Experten geschätzt. Allerdings verfehlte der operative Gewinn ihre Erwartungen.

Branchenexpertin Daniela Costa von der US-Bank Goldman Sachs bezeichnete die Resultate hingegen als solide. Auch die Sonderdividende falle höher aus als angenommen. Volvo-Chef Martin Lundstedt bezeichnete die Finanzlage des Konzerns als stark. Volvo könne seinen Anteilseignern weiterhin eine gute Rendite bieten und gleichzeitig in den Wandel der Branche investieren, schrieb er an die Aktionäre.

Im abgelaufenen Jahr lieferte Volvo 232 558 Lastwagen aus und damit rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz sprang sogar um 27 Prozent auf 473,5 Milliarden schwedische Kronen (42,5 Mrd Euro) nach oben und übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Der bereinigte operative Gewinn legte um 23 Prozent auf 50,5 Milliarden Kronen zu. Hier hatten Experten jedoch mehr erwartet.

Unter dem Strich blieb ein Überschuss von knapp 33 Milliarden Kronen, knapp ein Prozent weniger als im Vorjahr. Ursachen waren gestiegene Kosten, negative Sondereffekte sowie höhere Steuern.

Volvo arbeite weiter dran, die gestiegenen Kosten für Energie und Material sowie Unterbrechungen der Lieferketten zu kompensieren, berichtete Konzernchef Lundstedt. Die Versorgung mit Bauteilen von Zulieferern sei immer noch instabil. "Wir werden daher weiterhin Störungen, Ausfälle und zusätzliche Kosten in der Lkw-Produktion und in anderen Bereichen der Gruppe haben."/stw/tav/mis