BERLIN (dpa-AFX) - Eine Vielzahl neuer Kunden und das starke Interesse an Mitgliedschaften haben dem Internetportalbetreiber Scout24 (ImmoScout24) einen weiteren Schub gegeben. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf knapp 140 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Anleger zeigten sich dennoch unzufrieden: Die Scout24-Aktie gab nach.

Zwischen April und Juni konnte Scout24 sowohl unter gewerblichen Kunden als auch privaten Immobilieninteressenten und Mietern mehr Mitgliedschaften vertreiben. Allein im Privatsegment kletterte die Zahl abgeschlossener Abonnements um rund 23 Prozent. Damit können Kunden etwa Vermieter priorisiert kontaktieren und erscheinen in deren Postfach an oberer Stelle.

Bereinigt um Sondereffekte stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 11 Prozent auf 87 Millionen Euro. Umsatz und Ergebnis fielen etwas besser aus, als Experten erwartet hatten. Mit Blick auf die langsamere Gewinnentwicklung als im Vorquartal verwies das Unternehmen auch auf höhere Personalkosten im Rahmen der Übernahme von Sprengnetter. Ferner nahm der Vorstand zuletzt mehr Geld für Marketing in die Hände.

Der Vorstand bleibt bei seinen Jahreszielen. So soll der Erlös um neun bis elf Prozent zulegen. Vom Umsatz sollen dann etwa 61 Prozent als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda-Marge) übrig bleiben. Im ersten Halbjahr erreichte das Unternehmen hier 60,4 Prozent.

An der Börse ging es für die Aktie um 2,5 Prozent bergab. Dies könne daran liegen, der die durchschnittlichen Analystenschätzungen bereits am oberen Ende der Umsatzspanne lägen und Scout24 lediglich seine Ziele bestätigt habe, kommentierte RBC-Analystin Wassachon Udomsilpa. Analyst Giles Thorne vom Investmenthaus Jefferies betonte, dass sich der Konzern bereits jetzt oberhalb des Zielkorridors für den Umsatz in diesem Jahr bewege./ngu/mis/zb/mne/mis