PARIS (dpa-AFX) - Ein Milliardenpaket für die vom Krieg schwer getroffene Ukraine haben die EU-Staaten gerade erst in Brüssel vereinbart - nun soll auf einer internationalen Konferenz in Paris eine Soforthilfe für den Winter mobilisiert werden. Auf dem Treffen an diesem Dienstag mit rund 70 Staaten, internationalen Organisationen sowie der Europäischen Union geht es um die Instandsetzung der durch den russischen Angriffskrieg zerstörten Infrastruktur, allen voran der Strom- und Wärmeversorgung.

Ziel sind unmittelbare, koordinierte Hilfen in den Bereichen Energie, Transport, Agrar sowie Wasser- und Gesundheitsversorgung. Konkret geht es darum, die kritische Infrastruktur mit praktischer Hilfe vor Ort aufrecht zu erhalten. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vereinbarten die Konferenz, zu der auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erwartet werden.

Geplant sei die Einrichtung einer Koordinationsplattform, die den Bedarf der Ukraine gezielt mit Hilfsangeboten aus den Unterstützerländer zusammenführe, hieß es in Paris. Priorität habe, einen Zusammenbruch der Stromversorgung in der Ukraine mit der Gefahr eines wochenlangen Blackouts zu verhindern. Ebenso solle ein Einfrieren der Kanalisation abgewendet werden, sonst sei diese bis zum Sommer nicht mehr funktionsfähig. Gefragt seien die Beschaffung von Ersatzteilen, Reparaturmaterial und Technikern sowie schnelle Reparaturen.

Im Anschluss an die Konferenz sollen auf einem separaten Treffen die Weichen für eine Beteiligung der französischen Wirtschaft am Wiederaufbau der Ukraine gestellt werden. Dazu werden rund 500 französische Unternehmen erwartet. Das Ziel des Treffens sei nicht, sich den ukrainischen Markt zwischen den USA und Europa aufzuteilen, hieß es in Paris. Vielmehr sei der Wiederaufbau eine jahrelange, internationale Aufgabe./evs/DP/zb