BERLIN (dpa-AFX) - Krankheitsausfälle im Job haben in diesem Sommer nach Auswertungen von Versichertendaten zugenommen - vor allem wegen einer starken Erkältungswelle. Bei der Krankenkasse DAK-Gesundheit kamen von Juli bis Ende September auf 100 Beschäftigte 66 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder Bronchitis. Das sei ein ungewöhnlich hohes Niveau für ein drittes Quartal, teilte die DAK am Donnerstag mit. Von April bis Ende Juni waren es deswegen noch 49 Fehltage. Auch die KKH Kaufmännische Krankenkasse meldete für das dritte Quartal einen insgesamt erhöhten Krankenstand.

Arbeitsunfähigkeitsmeldungen wegen Corona gingen nun aber zurück, wie die DAK-Auswertung ergab - auf 13 Fehltage je 100 Beschäftigte nach fast 20 Tagen im zweiten Quartal. Der Anteil von Corona-Ausfällen am gesamten Krankenstand sank demnach auf 3,1 Prozent - nach 9,5 Prozent im ersten und 6,3 Prozent im zweiten Quartal. Dagegen hatten andere Atemwegserkrankungen ohne Corona von Juli bis Ende September einen Anteil von 15,4 Prozent. Ausgewertet wurden für die Analyse Daten von 2,2 Millionen Erwerbstätigen, die bei der Kasse versichert sind.

Insgesamt lag der Krankenstand bei DAK-versicherten Erwerbstätigen von Juli bis September demnach bei 4,7 Prozent: Es waren an jedem Tag des Quartals von 1000 Beschäftigten 47 krankgeschrieben. Häufigste Ursachen waren demnach Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenschmerzen mit 81 Fehltagen je 100 Beschäftigte, psychische Erkrankungen mit 70 Fehltagen und die Atemwegserkrankungen ohne Corona.

Die KKH erläuterte, die Lage habe sich im dritten Quartal trotz gewöhnlich eher milder verlaufender Sommermonate weiter zugespitzt. Der Krankenstand sei auf 6,1 Prozent gestiegen - nach 6,0 Prozent für das erste Halbjahr. Dies entspricht dem durchschnittlichen Anteil der Fehltage wegen Krankschreibungen im Verhältnis zur Soll-Arbeitszeit. Ausgewertet wurden demnach die Tage mit ärztlichem Attest von Versicherten, die nicht arbeitslos oder Rentner sind. Insgesamt hat die Kasse nach eigenen Angaben rund 1,6 Millionen Versicherte./sam/DP/zb