BERLIN/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im Endspurt um die Kanzlerkandidatur der Union laden der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder zu einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin ein. Diese soll am Dienstagmittag um 12.00 Uhr in der Bayerischen Vertretung stattfinden, wie die CSU-Landesgruppe am Morgen mitteilte. Es wird erwartet, dass sie dort die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur verkünden.

Ebenso wird inzwischen allgemein erwartet, dass die Union mit Merz an der Spitze in die nächste Bundestagswahl zieht. Endgültig entscheiden müssen bei der Union aber die Parteigremien. Söder und Merz hatten wiederholt angekündigt, im Spätsommer eine Entscheidung über die K-Frage der Union zu treffen und den Parteien einen gemeinsamen Vorschlag zu machen.

Wüst hat verzichtet

Zuletzt hatte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst am Montagabend erklärt, aktuell für eine Kanzlerkandidatur nicht zur Verfügung zu stehen. Zugleich sagte Wüst, der den mitgliederstärksten Landesverband der CDU leitet, Merz Unterstützung zu.

Merz hatte am Sonntag eine baldige Lösung der K-Frage angekündigt. Auf die Frage, ob seine Entscheidung in diesem Zusammenhang gefallen sei, sagte er im ZDF: "Bald." Söder und er würden "einen Vorschlag machen, dann würden sich die Parteivorstände von CDU und CSU damit beschäftigen.

Am kommenden Montag, nach der Landtagswahl in Brandenburg am Sonntag, stehen bei CDU und CSU reguläre Gremiensitzungen an. Dies wäre auch Gelegenheit für die Parteispitzen, die Frage der Kanzlerkandidatur zu beraten.

CDU-Chef hat in der Regel erstes Zugriffsrecht

Der CDU-Vorsitzende hat in der Regel das erste Zugriffsrecht für die Kanzlerkandidatur von CDU und CSU. Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September hatte CSU-Chef Söder allerdings mehrfach wiederholt, dass er dafür ebenfalls bereitstehe.

Vor der Bundestagswahl 2021 hatte es einen Machtkampf zwischen Söder und dem damaligen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet um die K-Frage gegeben, den am Ende Laschet für sich entschieden hatte. Söder hatte Laschets Wahlkampf allerdings immer wieder mit öffentlichen Sticheleien belastet. Am Ende verlor die Union die Bundestagswahl./ctt/had/bk/DP/men