MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister Cancom hat im ersten Quartal höhere Kosten und Aufwendungen für sein Sparprogramm zu spüren bekommen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel im Vorjahresvergleich um rund 9 Prozent auf 24,1 Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dabei hätten höhere Personal- und Betriebskosten belastet, zudem fielen für das eingeleitete Sparprogramm rund eine Million Euro an. Das operative Ergebnis fiel schwächer aus als von Experten allgemein erwartet. Die Aktie sackte ab.

Das Papier verlor zuletzt 6,1 Prozent auf 29,68 Euro. Analyst Martin Comtesse von der US-Investmentbank Jefferies sprach von einem durchwachsenen ersten Quartal. Das Umsatzwachstum scheine ein wenig schwach, wenngleich es im Rahmen der für das Jahr angepeilten Größenordnung ausgefallen sei. Beim operativen Ergebnis habe Cancom ein weiteres Mal enttäuscht. Dank der zu erwartenden Spareffekte sehe der Ausblick noch erreichbar aus. Zudem dürften auch Preiserhöhungen Rückenwind verleihen.

Cancom schwächelt seit einiger Zeit, Anfang 2022 war die Aktie noch rund doppelt so viel wert wie derzeit. 2022 war auch ein schwaches Jahr für IT-Werte, allerdings kämpft Cancom auch mit hohen Kosten. Das laufende Sparprogramm umfasst auch einen Personalabbau.

"Wir haben das erste Quartal mit einem soliden Umsatz- und Rohertragswachstum abgeschlossen, mussten aber auch inflationsbedingte Kostensteigerungen und Sondereffekte verarbeiten", sagte Vorstandschef Rüdiger Rath.

Der Umsatz stieg derweil vor allem dank eines guten Laufs in Beratung und Wartungsdienstleistungen um insgesamt 7 Prozent auf 317,7 Millionen Euro. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 10,2 Millionen Euro, rund 10 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

"Das zweistellige Wachstum mit Support und Consulting im Service-Geschäft stimmt uns zuversichtlich für den Jahresverlauf", sagte Rath und bestätigte damit den Jahresausblick. Trotz bekannter Unsicherheitsfaktoren gehe er von einer positiven Marktentwicklung aus. Zuletzt hatte das Unternehmen eine Übernahme der Firma K-Businesscom angekündigt, die noch nicht im Ausblick enthalten ist./men/jsl/stk