BEIRUT (dpa-AFX) - Der aussichtsreichste Kandidat für die Nachfolge des getöteten Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah, Haschim Safi al-Din, ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers vermutlich ebenfalls tot. "Die Hisbollah ist eine kopflose Organisation - Nasrallah wurde ausgeschaltet und sein Nachfolger wurde wahrscheinlich ebenfalls ausgeschaltet", sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros. Der Minister erwähnte Safi al-Din, den Chef des Hisbollah-Exekutivrats, dabei nicht namentlich.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einer am Dienstagabend veröffentlichten Videoansprache, Israel habe "Tausende Terroristen ausgeschaltet, darunter Nasrallah selbst und Nasrallahs Nachfolger und den Nachfolger seines Nachfolgers." Auch er nannte dabei den Namen Safi al-Dins nicht.

Es gebe in der libanesischen Schiitenmiliz niemanden mehr, der Entscheidungen treffe, sagte Verteidigungsminister Galant weiter. Auch die Angriffsfähigkeiten der Hisbollah hätten schwere Rückschläge erlitten. Wenn sich der Rauch im Libanon lichte, werde der Iran erkennen, dass er sein größtes Kapital verloren habe, so Galant mit Blick auf die proiranische Miliz.

Der Nachrichtensender Al-Dschasira hatte vor einigen Tagen berichtet, die Hisbollah habe den Kontakt zu Safi al-Din verloren. Die Hisbollah wies die Berichte als falsch zurück.

Der hochrangige Hisbollah-Anführer war Berichten zufolge Ziel eines massiven israelischen Bombardements in der libanesischen Hauptstadt Beirut in der vergangenen Woche. Er ist ein Cousin des getöteten Nasrallahs und soll gute Verbindungen zum Iran haben. Nasrallah war kürzlich bei einem großangelegten israelischen Luftangriff südlich von Beirut getötet worden./cir/DP/he