MANNHEIM (dpa-AFX) - Gute Geschäfte vor allem mit Zucker- und Produkten wie Tiefkühlpizza haben dem Südzucker -Konzern zu einem Umsatzsprung verholfen. Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende November) kletterten die Erlöse um mehr als ein Fünftel auf knapp 2,5 Milliarden Euro, wie das SDax -Unternehmen am Donnerstag in Mannheim mitteilte. Noch besser lief es beim Gewinn.

Die Südzucker-Aktie konnte am Donnerstag frühe Gewinne nicht halten und fiel am Vormittag um knapp ein Prozent auf 16,40 Euro. Damit weitete sie ihre Vortagesverluste aus. Am Mittwoch hatten verhaltene Äußerungen der Biokraftstoff-Tochter Cropenergies zur Geschäftsentwicklung belastet.

Auf Konzernebene stieg der operative Gewinn von Südzucker im dritten Geschäftsquartal um rund 74 Prozent auf 220 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte des operativen Ergebnisses entfiel auf das florierende Zuckergeschäft, das die rückläufigen Entwicklungen der Sparten Frucht und Stärke mehr als kompensierte. Letztere litten unter erhöhten Ausgaben, etwa für Rohstoffe oder Energie. Bei Tiefkühlpizza und -pasta musste Südzucker zudem gestiegene Kosten für Verpackungen schultern.

Nur teilweise oder zeitversetzt könnte diese in Form von Preiserhöhungen weitergegeben werden, hieß es. Unter dem Strich verdiente Südzucker 170 Millionen Euro nach 42 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Goldman-Sachs-Analyst John Ennis wertete die Ergebnisse als besser als erwartet.

Bereits am Vortag hatte die Biokraftstoff-Tochter Cropenergies ihre Zahlen veröffentlicht und dabei vor zunehmendem Druck auf das Ergebnis gewarnt. Grund dafür sind neben hohen Energie- und Rohstoffkosten die zuletzt rückläufigen Ethanolpreise. Bereits im dritten Geschäftsquartal zeigten sich erste Effekte. So erlöste Cropenergies zwar mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Verglichen mit den Vorquartalen ist der Umsatz aber rückläufig gewesen, weil die Preise für Ethanol in Europa fallen. Der Grund: Mehr und mehr wird aus Ländern mit geringeren Rohstoff- und Energiekosten importiert. Cropenergies stellt neben Biokraftstoff auch Lebens- und Futtermittel her.

Die Anfang November angepasste Prognose bestätigte der Südzucker-Konzern. Auf dem Plan steht ein Konzernumsatz von 9,7 bis 10,1 Milliarden Euro, von denen 530 bis 630 Millionen Euro als operatives Ergebnis bleiben sollen. Im Geschäftsjahr zuvor erlöste Südzucker 7,6 Milliarden Euro und erwirtschaftete ein operatives Ergebnis von 332 Millionen Euro.

Südzucker dürfte dabei von seinem Zuckersegment profitieren, hieß es weiter. So bleibe das Weltmarktumfeld positiv und in Europa dürfte die Zuckererzeugung fallen. Bei rückläufigen Produktions- und Absatzmengen rechnet der Vorstand mit einem signifikanten Plus beim Umsatz, weil dadurch höhere Preise verlangt werden können. Entsprechend dürfte sich auch das operative Ergebnis stark verbessern./ngu/mis/tih