STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der Modehändler H&M hat im zweiten Quartal weniger verdient. Hohe Rohstoff- und Frachtkosten sowie der starke US-Dollar hätten das Ergebnis belastet, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stockholm mit. Die Ergebnisse fielen jedoch besser aus als erwartet. Konzernchefin Helena Helmersson sieht zudem Licht am Horizont und eine zunehmende Entspannung auf der Kostenseite. Am Finanzmarkt sorgten die Nachrichten für einen Kurssprung.

Die Aktie stieg in einem verhaltenen Gesamtmarkt am Morgen deutlich. Zuletzt gewann der Wert rund elf Prozent. Auch andere Titel der Branche wie etwa Inditex profitierten. Mit den Kursgewinnen setzten H&M ihren Höhenflug seit Jahresbeginn fort. Die Aktie hat sich mit rund 40 Prozent Anstieg fast doppelt so stark wie der Einzelhandelssektor entwickelt.

Analyst James Grzinic von Jefferies hob die großen Fortschritte bei den Betriebskosten hervor. Im Juni hätten sich die Geschäfte der Modekette zudem positiv entwickelt. Auch die Analysten von RBC verwiesen auf die Kostenentwicklung. Analyst Richard Edwards von Goldman Sachs rechnet damit, dass die Konsensschätzungen für den Vorsteuergewinn in diesem Jahr um vier Prozent steigen werden.

Die externen Faktoren, die die Einkaufskosten nach oben trieben, verbesserten sich weiter, erklärte Chefin Helmersson. Zudem laufe das Effizienz- und Sparprogramm auf Hochtouren. H&M sei es gelungen, die Umsätze in vielen Märkten trotz sinkender Kaufkraft der Verbraucher zu steigern, sagte die Managerin. Nach schlechtem Wetter im zweiten Quartal würden die Sommerkollektionen nun gut angenommen, das dritte Quartal sei gut gestartet. Das Umfeld für ein anziehendes Wachstum sowie eine steigende Profitabilität entwickelt sich Helmersson zufolge weiter in eine günstige Richtung.

Im zweiten Geschäftsquartal (per Ende Mai) sank der operative Gewinn nach einem guten Jahresstart auf rund 4,7 Milliarden schwedische Kronen nach knapp 5 Milliarden Kronen ein Jahr zuvor. Dies war jedoch mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Nach Steuern sank der Gewinn von zuvor 3,7 auf rund 3,3 Milliarden Kronen.

Mitte Juni hatte H&M bereits Umsatzzahlen vorgelegt. Schlechtes Wetter hatte dabei das Wachstum gebremst. Die Erlöse legten um sechs Prozent auf 57,6 Milliarden Kronen (rund 4,9 Mrd Euro) zu, in Landeswährungen stagnierte der Umsatz sogar auf Vorjahresniveau.

Für das kommende Geschäftsjahr geht das Unternehmen daher weiter von einer operativen Marge von 10 Prozent aus. Im zweiten Geschäftsquartal lag sie bei 8,2 Prozent, was einem Rückgang von einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

H&M verfüge über eine robuste finanzielle Position, stabile Mittelzuflüsse und ausbalancierte Lagerbestände, bilanzierte Helmersson. Die langfristigen Ziele blieben in Kraft./nas/tav/jha/