NIESTETAL (dpa-AFX) - Der Wechselrichter-Hersteller SMA Solar hat dank des profitablen Großprojekt-Geschäfts im ersten Halbjahr besser abgeschnitten als erwartet. Das Segment verzeichne eine überdurchschnittliche operative Performance, sagte SMA-Chef Jürgen Reinert am Donnerstag im hessischen Niestetal laut Mitteilung. Das Geschäft für private und gewerbliche Solaranlagen wird hingegen weiterhin durch die hohen Lagerbestände zum Beispiel der Installateure ausgebremst. In den beiden Segmenten schrieb SMA im Tagesgeschäft rote Zahlen. Anleger waren enttäuscht.

Die Aktie verlor zuletzt mehr als sieben Prozent auf 22,62 Euro. Mitte Juni war die Aktie innerhalb eines Tages über 30 Prozent abgestürzt, nachdem das Unternehmen seine Jahresziele zusammenstreichen musste. Seitdem ist sie kaum mehr über das Preisniveau von 30 Euro je Anteilsschein hinausgekommen, hat sich sogar noch weiter verbilligt. Bereits Anfang Juni war die Aktie in den Kleinwerteindex SDax abgestiegen.

Im ersten Halbjahr ging der Umsatz um 2,5 Prozent auf gut 759 Millionen Euro zurück. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach sogar um mehr als ein Drittel auf knapp 81 Millionen Euro ein. Die entsprechende Marge verschlechterte sich von 16,1 auf 10,6 Prozent. SMA begründete dies mit dem gesunkenen Umsatz, dem veränderten Produktmix und der gestiegenen Kosten.

Der Gewinn unterm Strich reduzierte sich noch etwas stärker und zwar auf gut 44 Millionen Euro. Analysten hatten allerdings mit einem noch schwächeren Abschneiden gerechnet. Finanzchefin Barbara Gregor verwies auf Sparmaßnahmen, um das Betriebskapital an das geringere Umsatzniveau anzupassen.

"Der globale PV-Markt entwickelt sich in diesem Jahr sehr uneinheitlich", sagte Unternehmenschef Reinert. Neben den hohen Lagebeständen seiner Kunden sorgten auch die gesunkenen Strompreise für Verschiebungen von Investitionen bei den Kunden und eine verhaltene Endnachfrage. Reinert sprach außerdem Überkapazitäten chinesischer Konkurrenten an, die den Markt belasteten. Viele Kunden warteten dem Manager zufolge zudem auf weitere Preisreduktionen, trotz der bereits gesunkenen Preise für Solaranlagen.

Die Mitte Juni gesenkten Jahresziele bestätigte SMA. Seitdem erwartet der Vorstand für 2024 den Umsatz bei 1,55 bis 1,7 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 80 bis 130 Millionen Euro./lew/niw/jha/