PARIS (dpa-AFX) - Die Wirtschaft Frankreichs ist in den Sommermonaten trotz der Energiekrise weiter gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Analysten hatten diesen Zuwachs für die Monate Juli bis September im Schnitt erwartet.

Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone konnte das zweite Quartal in Folge zulegen, nachdem die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal gefallen war. Allerdings hat sich der private Konsum der Franzosen im dritten Quartal abgeschwächt und stagnierte im Quartalsvergleich.

"Die französische Wirtschaft zeigte sich im dritten Quartal trotz zunehmendem Gegenwind widerstandsfähig", kommentierte Claus Vistesen, Analyst bei Pantheon Macroeconomics. Die Daten zeigten weiter eine "relative Stärke der französischen Wirtschaft im Vergleich zu Deutschland".

Mit der Zunahme der Wirtschaftsleistung hat sich auch der Preisauftrieb in Frankreich verstärkt. Die nach europäischen Standards ermittelten Verbraucherpreise (HVPI) lagen laut Insee im Oktober 7,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Vormonat hatte die Inflationsrate 6,2 Prozent betragen.

Im Monatsvergleich stiegen die Lebenshaltungskosten im Oktober um 1,3 Prozent. In dieser Betrachtung wurde nur ein Zuwachs um 0,6 Prozent erwartet. Trotz des Anstiegs der Inflation ist der Preisauftrieb in Frankreich deutlich schwächer als in anderen Ländern der Eurozone wie zum Beispiel Deutschland.

Der stärkere Preisauftrieb im Oktober ist laut Insee vor allem auf die Energiepreise zurückzuführen, die im Monatsvergleich um 5,9 Prozent gestiegen waren. Lebensmittel verteuerten sich ebenfalls deutlich um 1,6 Prozent im Monatsvergleich./jkr/jsl/jha/