WARSCHAU (dpa-AFX) - Nach der Entdeckung eines Lecks an der Ölpipeline Druschba in Polen hat der Betreiber der Leitung Sabotage vorerst ausgeschlossen und mit Reparaturarbeiten begonnen. Die Ursache der Leckage werde derzeit noch untersucht, teilte das Unternehmen Pern am Donnerstag mit. Bereits am späten Mittwochabend hatte der Leitungsbetreiber bekanntgegeben, dass Techniker zum Leck vorgedrungen seien. "Nach den ersten Erkenntnissen und der Art und Weise, wie die Rohrleitung verformt ist, gibt es zu diesem Zeitpunkt keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung", hieß es.

Über das Leck in der Druschba-Pipeline, durch die Öl aus Russland nach Europa fließt, hatte der Pipeline-Betreiber am Mittwoch informiert. Das Loch befindet sich rund 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock entfernt. Betroffen ist die Hauptleitung, über die das Rohöl nach Deutschland geliefert wird. Die Feuerwehr pumpte große Mengen an Rohöl aus einer Senke in einem Maisfeld, wo das Öl aus der unterirdisch verlaufenden Pipeline ausgetreten war. Der Vorfall erinnerte an die Explosionen, die Ende September Löcher in die Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 gerissen hatten.

In der Nacht sei die Pipeline an der beschädigten Stelle von Ölresten gereinigt worden, teilte der Betreiber mit. Nun arbeite man daran, die undichte Stelle zu reparieren, damit die Leitung so schnell wie möglich wieder in Betrieb genommen werden könne.

Die Pipeline Druschba (Freundschaft) zählt zu den größten der Welt und liefert russisches Öl in mehrere Länder Mitteleuropas. Sie versorgt auch die Raffinerie Schwedt in Brandenburg. Ihre Rohre verlaufen teils über und teils unter der Erde./dhe/DP/zb