KÖLN (dpa-AFX) - Der Motorenhersteller Deutz will getrieben vom Rückenwind des vergangenen Jahres mittelfristig deutlich wachsen. Aufwind soll neben dem Vertrieb von Verbrennungsmotoren und die Entwicklung alternativer Antriebsformen und das zunehmende Geschäft mit Servicedienstleistungen geben. Die neue Strategie schaffe die Voraussetzungen, "um auch in den kommenden Jahren weiter zu wachsen", sagte Konzernchef Sebastian Schulte laut Mitteilung. Für das laufende Jahr rechnet der Manager aber im schlechtesten Fall mit einem stagnierenden Umsatz und einem rückläufigen Absatz eigener Motoren. Nach einem leichten Plus zum Handelsauftakt drehten die Aktien. Zuletzt kostete eine Deutz-Aktie 3,3 Prozent weniger.

Bis 2025 solle der Umsatz um knapp 30 Prozent auf mehr als 2,5 Milliarden Euro klettern, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Köln mit. Davon sollen um Sondereffekte bereinigt sechs bis sieben Prozent als operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben, was deutlich mehr wäre als 2022.

Deutz setzt zunehmend auf den Ausbau von Geschäftsstellen vor Ort, in denen Kunden konzernfremde Motoren warten lassen können. Bereits im vergangenen Jahr kaufte das Unternehmen in Irland und in den Niederlanden zu - Zukäufe und strategische Partnerschaften dürften auch künftig in den Fokus genommen werden, hieß es.

Im laufenden Jahr zeigt sich das Unternehmen vorsichtig optimistisch. So soll der Absatz eigener Deutz-Motoren bei 175 000 bis 195 000 Stück liegen. Darin sind keine Bootsmotoren der Marke Torqeedo enthalten. 2022 hatte der Vorstand den Absatz um fast 13 Prozent auf gut 181 000 Exemplare gesteigert. Der Konzernumsatz soll 2023 bei 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro liegen. Im abgeschlossenen Jahr war der Erlös um rund ein Fünftel auf 1,95 Milliarden Euro geklettert.

Die bereinigte Marge soll in diesem Jahr bei vier bis fünf Prozent liegen. 2022 hatte Deutz dank starker Nachfrage und Preiserhöhungen seinen operativen Gewinn mehr als verdoppelt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 89,4 Millionen Euro rund 140 Prozent höher als im Jahr zuvor. Kosten durch anhaltende Lieferengpässe und gestiegene Materialkosten wurden damit mehr als ausgeglichen. Zusätzlich hätten Skalenerträge und Kosteneinsparungen zum besseren Ergebnis verholfen, hieß es.

Unter dem Strich verdiente Deutz 2022 mit 80,2 Millionen Euro mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Für das Jahr soll eine Dividende von 15 Cent je Aktie ausgezahlt werden. Zuletzt gewann das Unternehmen mit Daimler Truck einen Großaktionär. Zudem sicherte sich Deutz den längerfristigen Zugriff auf bestimmte Motoren des Dax-Konzerns ./ngu/mne/stk