STÜHLINGEN (dpa-AFX) - Deutlich gestiegene Beschaffungskosten belasten das Geschäft des Dämmstoff- und Farbenherstellers Sto . Der Vorstand begegnete den höheren Auslagen in den ersten drei Quartalen zwar mit "notwendigen Verkaufspreiserhöhungen" und konnte somit den Umsatz weiter steigern. Dennoch lässt die Erlösdynamik weiter nach. Weil die Preissteigerungen bisher nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden können, drückten die höheren Beschaffungskosten auf den Gewinn. An der Börse ging es für die Sto-Aktie zuletzt um gut ein halbes Prozent abwärts.

Wie das im SDax notierte Unternehmen am Freitag in Stühlingen mitteilte, stieg der Konzernerlös im Vergleich zum Vorjahr um gut 13 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro. Das lag vor allem an Preiserhöhungen, mit denen das Management der schwachen Absatzentwicklung entgegenwirkte. Vor allem der Juli und der August seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Allerdings verlangsamt sich das Erlöswachstum weiter, nachdem sich bereits das zweite Quartal abgeschwächt hatte. Der Vorstand zeigte sich dennoch vorsichtig optimistisch. So habe der Umsatz des Monats Oktober den Vorjahreswert übertroffen - allerdings hatten sich die Manager selbst mehr erhofft.

Weil aber die Preise für energieintensive Rohstoffe und Zukaufprodukte weiter stiegen und nicht durch Preisweitergabe an Kunden kompensiert werden konnten, verzeichnete Sto sowohl im dritten Quartal als in den ersten neun Monaten ein rückläufiges Betriebsergebnis (Ebit). Auch unter dem Strich verdiente das Unternehmen in beiden Zeiträumen weniger als ein Jahr zuvor. Eine konkrete Zahl nannte Sto nicht. Für das Gesamtjahr 2021 hatte das Management einen Betriebsgewinn von 124,5 Millionen Euro und einen Überschuss von 94,7 Millionen Euro ausgewiesen.

Dennoch rückte der Vorstand nicht von seinen Jahreszielen ab. Auf dem Plan steht für 2022 ein Umsatz von rund 1,79 Milliarden Euro nach 1,59 Milliarden im Vorjahr. Das Betriebsergebnis soll 114 und 134 Millionen Euro erreichen. Sto könnte 2022 also den Betriebsgewinn steigern, hält aber auch einen Rückgang für möglich. Bei seinen Prognosen klammert das Management allerdings die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine aus./ngu/stw/mis