LONDON (dpa-AFX) - Der Chipentwickler Arm, dessen Technik in praktisch allen Smartphones steckt, profitiert vom Einstieg ins Geschäft mit Rechenzentren. Der verstärkte Einsatz von KI-Technologie steigere auch die Nachfrage nach Chips mit Arm-Architektur, sagte Firmenchef Rene Haas nach Vorlage aktueller Quartalszahlen. Die Arm-Aktie schoss im frühen US-Handel am Donnerstag um mehr als 50 Prozent hoch, nachdem die Umsatzprognose für das laufende Quartal die Erwartungen von Analysten deutlich übertroffen hatte.

Auf Basis der von Arm entworfenen Chip-Architekturen entwickelt unter anderem Apple die Prozessoren für seine iPhones - und inzwischen auch für die Mac-Computer. Auch der Halbleiterkonzern Qualcomm, mit dessen Chips viele Android-Smartphones laufen, greift darauf zurück. Die Kunden zahlen an Arm Abgaben für die Verwendung der Chip-Architektur.

Bei der neuesten Chip-Architektur mit der Bezeichnung V9 sei diese Abgabe in etwa doppelt so hoch wie bei der vorherigen, sagte Haas. Da die darauf basierenden Chips inzwischen in allen neuen Premium-Smartphones zum Einsatz kämen, treibe das auch den Arm-Umsatz an.

Noch lukrativer für den Chipdesigner sind die Prozessoren für Rechenzentren, die Abgaben für gleich mehrere Rechenkerne bringen. Auch der Vorstoß ins Autogeschäft zahlt sich aus. Chips auf Basis von Arm-Technologie steckten zum Beispiel in iPhones, Teslas Elektroautos, Samsungs Fernsehgeräten und auch in den stark nachgefragten KI-Prozessoren vom Halbleiterkonzern Nvidia , betonte Haas im TV-Sender CNBC am Donnerstag.

Für das laufende Quartal rechnet Arm mit einem Umsatz zwischen 850 und 900 Millionen Dollar, während Analysten im Schnitt nur mit einer Prognose von 778 Millionen Dollar gerechnet hatten.

Arm war im vergangenen Herbst an die Börse gegangen und die Aktie hing zunächst am Ausgabepreis von 51 Dollar fest. Der Kurssprung von Donnerstag brachte sie an die Marke von 120 Dollar./so/DP/jha