ROUNDUP

Chef des polnischen Ölkonzerns Orlen verliert sein Amt 01.02.2024, 17:16 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
Polski Koncern Naftowy ORLEN 22,17 EUR ±0,00 % Lang & Schwarz

WARSCHAU (dpa-AFX) - Gut sechs Wochen nach dem Regierungswechsel in Polen muss der bisherige Chef des polnischen Mineralölkonzerns Orlen gehen. Daniel Obajtek werde mit Wirkung zum 5. Februar von seiner Funktion entbunden, teilte der Aufsichtsrat am Donnerstag in einer Börsennotiz mit. Der 48 Jahre alte Manager galt als politischer Zögling von Jaroslaw Kaczynski, der als Chef der nationalkonservativen früheren Regierungspartei PiS bis vor Kurzem sehr viel Einfluss in Polen hatte.

Orlen betreibt in Deutschland die Tankstellenkette "Star". Der polnische Konzern wird auch als Interessent gehandelt für einen Einstieg bei der PCK Raffinerie in Schwedt.

Der nun geschasste Konzernchef Obajtek wurde im vergangenen Herbst auch über Polen hinaus bekannt. Die damalige Opposition warf ihm vor, mit künstlich niedrigen Benzinpreisen Wahlkampfhilfe für die PiS-Regierung zu leisten. Die Dumping-Preise lösten an einigen Tankstellen zeitweise Benzinmangel aus. Die PiS verlor die Parlamentswahl am 15. Oktober. Mittlerweile wird das Land von einer Mitte-Links-Koalition unter Donald Tusk regiert. Zu den Vorwürfen der künstlich gesenkten Benzinpreise ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Doch das ist nicht das Einzige: Die Ermittler befassen sich derzeit auch mit der Frage, ob bei der Fusion von Orlen mit der Danziger Raffinerie Lotus alles mit rechten Dingen zuging. Die Regierung von Tusk erwägt auch, einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu der Fusion einzuberufen. Der Verdacht lautet, dass Orlen unter Führung von Obajtek 30 Prozent der Lotus-Antele zu einem zu niedrigen Preis an den saudi-arabischen Konzern Aramco verkauft hat.

Die Jahre unter Obajteks Führung seien eine verlorene Zeit für Orlen gewesen, sagte Polens Regierungschef Tusk am Donnerstag in Brüssel. "Es ist keine Kunst, mithilfe politischer Entscheidungen und unter dem Schutz der Regierung eine Pseudomacht aufzubauen." Ähnliche Entwicklungen habe es auch in Ungarn unter Regierungschef Viktor Orban gegeben. "Das bedeutet nicht, dass wir es mit einem talentierten Manager zu tun hatten, sondern mit einem Mann, der Zugang zur Macht hatte, zu PiS-Chef Kaczynski persönlich, und der alles bekam, was er wollte", sagte Tusk mit Blick auf Obajtek weiter./dhe/DP/mis

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer