DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Elektronikhändler Ceconomy hat dank einer zuletzt überraschend guten Entwicklung trotz des trüberen Konsumumfeldes seine Umsatzprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr übertroffen. Dabei wurden die Erlöse jedoch auch von zusätzlicher Werbung angetrieben. Die Ergebnisse dürften nun nicht ganz so stark zurückgehen, wie von Analysten befürchtet. "Unsere robuste Entwicklung zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen", zeigte sich Konzernchef Karsten Wildberger am Mittwoch bei der Vorlage der Zahlen optimistisch. Der Konzern strebt eine weitere Verbesserung der Profitabilität sowie die Stärkung der Liquidität an.

Die zuletzt schwer gebeutelte Ceconomy-Aktie legte gegen Mittag um mehr als elf Prozent zu. Mit 1,62 Euro liegt der Kurs aber immer noch deutlich unter der Zwei-Euro-Marke, unter die das Papier im Juli gefallen war. Der Elektronikhändler hatte damals wegen einer mauen Konsumstimmung und der hohen Inflation seine Ziele gesenkt. Ende September war die Aktie sogar Richtung 1,10 Euro gesteuert. Baader-Bank-Analyst Volker Bosse bezeichnete die Resultate des Elektronikeinzelhändlers unterdessen als solide. Allerdings bewege sich das operative Ergebnis weiter auf eher niedrigem Niveau.

Die Erlöse stiegen im vierten Quartal (per Ende September) um 1,3 Prozent auf gut 5,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen anhand vorläufiger Zahlen in Düsseldorf mitteilte. Dabei kurbelte Ceconomy die Umsätze durch Marketingkampagnen an. Währungs- und portfoliobereinigt lag das Plus bei 3,6 Prozent. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Während sich die Regionen West-, Süd- sowie Osteuropa positiv entwickelten, musste der Elektronikhändler mit den Ketten MediaMarkt und Saturn in der Region Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) Rückgänge hinnehmen.

Im Geschäftsjahr 2021/22 legten die Umsätze um 1,9 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro zu. Ceconomy hatte zuvor eine Stagnation prognostiziert. Der Online-Umsatz lag dabei bei 5,3 Milliarden Euro, was fast einem Viertel des Gesamtumsatzes entspricht - im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau habe sich der Umsatzanteil damit nahezu verdoppelt, so Ceconomy.

Das um verschiedene Faktoren bereinigte operative Ergebnis (Ebit) dürfte hingegen von 237 Millionen im Vorjahr auf rund 200 Millionen gesunken sein - damit jedoch am oberen Ende der bislang ausgegebenen Spanne von 150 Millionen bis 210 Millionen Euro liegen. In einem von Ceconomy zur Verfügung gestellten Konsens waren Analysten von 177 Millionen Euro ausgegangen.

Im Schlussquartal verzeichnete Ceconomy ebenfalls einen Ergebnisrückgang - hier hinterließ die Verkaufsoffensive ihre Spuren, niedrigere Produktmargen waren die Folge./nas/niw/mis