BRUNNTHAL (dpa-AFX) - Nach einem Umsatz- und Ergebnissprung im dritten Quartal hat der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy seine Erwartungen an das Gesamtjahr konkretisiert. Der Vorstand engte die im laufenden Jahr erwarteten Spannen für Umsatz und operativen Gewinn ein, wie das Unternehmen am Dienstag im bayerischen Brunntahl mitteilte. Unternehmenschef Peter Podesser erwartet laut Mitteilung "ein starkes Jahresendgeschäft". Die Aktie drehte nach einem positiven Start ins Minus.

Der SDax -Wert legte kurz nach Handelsbeginn bis zu 6 Prozent zu, notierte zuletzt aber 5 Prozent im Minus. Die Erholungsrally der vergangenen Tage konnte damit nicht ausgebaut werden, und das Auf und Ab in diesem Jahr geht stattdessen weiter: Nachdem sich Anleger Mitte Mai in der Spitze noch über ein Plus von 28 Prozent freuen konnten, steht momentan seit dem Jahreswechsel ein Minus von 12 Prozent zu Buche.

In den drei Monaten Juli bis September legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um gut 10 Prozent auf 34,3 Millionen Euro zu. Er fiel damit etwas schwächer aus, als Analysten erwartet hatten. Bei der Profitabilität konnte SFC hingegen positiv überraschen: Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie bereinigt um Sondereffekte (ber Ebitda) blieben mit 5,7 Millionen Euro fast ein Viertel mehr übrig als ein Jahr zuvor. Die operative Marge verbesserte sich entsprechend von zuvor 14,9 auf 16,8 Prozent.

Unterm Strich ging der Gewinn im dritten Quartal auf 2,3 Millionen Euro um über ein Viertel zurück. Einer Unternehmenssprecherin zufolge lag das an Aktien-Optionsprogrammen für das Management, die aber nicht Cash-relevant seien. Nach neun Monaten liegt der auf die Aktionäre entfallene Gewinn mit 8,7 Millionen Euro um gut ein Drittel höher als ein Jahr zuvor.

Im Gesamtjahr soll der Umsatz nun zwischen 142 und 145 Millionen Euro liegen. Zuvor hatte der Vorstand 141,7 bis 153,5 Millionen Euro erwartet. Die präzisierte Spanne für den operativen Gewinn (ber Ebitda) liegt bei 20,0 und 21,5 Millionen Euro, statt wie zuvor bei 17,5 bis 22,4 Millionen Euro.

Nach den Berechnungen von Warburg-Analyst Malte Schaumann impliziert die konkretisierte Umsatzprognose im vierten Quartal Erlöse von lediglich 37 bis 40 Millionen Euro. Dies sei ein leichter Wermutstropfen. Allerdings sollte die starke Profitabilität im Jahresverlauf dazu beitragen, dass der bereinigte operative Gewinn den Mittelwert des vorherigen Zielkorridors übertrifft.

Auch in dem momentanen geopolitischen Umfeld gibt sich SFC-Chef Podesser zuversichtlich: Er sehe für SFC erhebliche Chancen, denn der Konzern sei in den wichtigsten Wachstumsregionen "bestens" positioniert, dank Standorten in Kanada, Indien und den USA, sagte er laut Mitteilung.

Dabei erwartet der Manager insbesondere in den Vereinigten Staaten "weiterhin eine dynamische Entwicklung, unabhängig von staatlichen Fördermaßnahmen". Als Begründung verwies er auf die Verwendung der SFC-Brennstoffzellen in Branchen, die im Fokus der neuen US-Regierung stünden, wie etwa der Öl- und Gasindustrie, dem Bergbau und den Bereichen Verteidigung sowie öffentliche Sicherheit./lew/tav/mis