PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank BNP Paribas hat im zweiten Quartal wegen eines schwachen Geschäfts mit der Ausgabe und dem Handel von Anleihen weniger verdient. Da Konzernchef Jean-Laurent Bonnafe zuletzt die Kosten im Konzern stärker in den Fokus genommen hat, fiel der Gewinnrückgang aber geringer als von Experten erwartet aus. Der Überschuss sei um rund neun Prozent auf 2,8 Milliarden Euro gefallen, teilte die Bank am Donnerstag in Paris mit. Die Erträge sanken um 1,5 Prozent auf knapp 11,4 Milliarden Euro.

An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Experten lobten die Kostenkontrolle. Die im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte Aktie legte in der Spitze bis mehr als vier Prozent zu. Zuletzt zog der Kurs noch um zweieinhalb Prozent auf 59,50 Euro an. Damit setzen die Papiere ihre jüngste Erholung fort. Seit dem Jahrestief Mitte März stieg der Kurs um 27 Prozent an. Mit einem Börsenwert von knapp 74 Milliarden Euro ist BNP Paribas die wertvollste Bank der Eurozone.

Probleme bereitete das Segment mit dem Anleihegeschäft. Hier brachen die Einnahmen um fast ein Fünftel auf 1,13 Milliarden Euro ein. Im Aktienbereich gingen die Erträge um drei Prozent auf 787 Millionen Euro zurück. Erfolge konnte Bonnafe bei den Kosten vorweisen. Diese legten trotz der allgemeinen Preissteigerungen nur um knapp zwei Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zu und damit deutlich weniger als Experten erwartet hatten.

Bonnafe will die jährliche Kostenbasis bis 2025 um rund 2,3 Milliarden Euro reduzieren, um die Rendite der Bank auf hohem Niveau zu halten. Das soll dabei helfen, den Gewinn zwischen 2022 und 2025 im Schnitt um neun Prozent pro Jahr zu steigern. Der seit zehn Jahren an der Spitze der Bank stehende Bonnafe setzt dabei nicht nur aufs Sparen, sondern auch auf Wachstum - unter anderem durch Zukäufe, die das bereits bestehende Geschäft ergänzen sollen./zb/mis/he