DOHA (dpa-AFX) - Doppeltes Pech für Außenministerin Annalena Baerbock: Nachdem sich schon am Montag wegen einer technischen Panne an ihrem Regierungsflugzeug die Ankunft im saudi-arabischen Dschidda um zwei Stunden verzögert hatte, ist die Grünen-Politikerin nun wegen eines weiteren Defekts am Ersatzflugzeug im Wüsten-Emirat Katar gestrandet. Baerbock konnte wegen der Panne nicht wie geplant am Mittwoch nach Berlin zurückkehren. Sie wollte nun am frühen Donnerstagmorgen nach Berlin zurückfliegen.

Die Maschine habe einen technischen Defekt, der einen Rückflug nach Berlin am Mittwoch nicht mehr erlaube, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Doha mit. Es handele sich um einen Defekt an einem Rad, der den Austausch mit einem Ersatzteil erforderlich mache. "Das kann aber nicht ein x-beliebiger Reifen von der Stange sein, da ansonsten ein Platzen des Reifens bei der Landung droht", schrieb die Luftwaffe auf Twitter und veröffentlichte ein Foto von dem defekten Rad. "Das Spezialmodell ist vor Ort nicht vorhanden und daher wird aus Deutschland ein Ersatz geliefert", hieß es weiter.

Anstatt wie geplant direkt zum Flughafen zu fahren, hatten Baerbock und ihre Delegation zuvor nach einer Pressekonferenz mit dem Premierminister und Außenminister des Golf-Emirats Katar, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, wieder ins Hotel zurückfahren müssen.

Baerbock ist nicht das erste Regierungsmitglied, das wegen einer Panne an einer Maschine der Flugbereitschaft der Bundeswehr unplanmäßige Aufenthalte hatte. Beispielsweise musste der Luftwaffen-Airbus "Konrad Adenauer" im November 2018 mit der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem damaligen Finanzminister Olaf Scholz (SPD) an Bord auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires umkehren. Unter anderem war das Funksystem lahmgelegt. "Es war eine ernsthafte Störung", kommentierte Merkel damals. Beide flogen Linie nach Argentinien.

Im Oktober 2018 knabberten Nagetiere bei einem Stopp in Indonesien wichtige Kabel der "Adenauer" an. Scholz kehrte damals per Linienflug von der Tagung des Internationalen Währungsfonds zurück. Im Dezember 2016 strandete die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf dem Weg nach Mali. Wegen eines Computerproblems bei ihrem A340 in der nigerianischen Hauptstadt Abuja musste sie dort übernachten./bk/DP/ngu