BOULOGNE-BILLANCOURT (dpa-AFX) - Der Autobauer Renault hebt dank eines besser als erwartet laufenden Geschäfts sein Gewinnziel für das Gesamtjahr an. Die Franzosen peilen nun eine operative Gewinnmarge im Konzern von 7 bis 8 Prozent vom Umsatz an, wie sie am Donnerstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilten. Bisher standen mindestens 6 Prozent im Plan. Analysten hatten bisher für das Gesamtjahr eine Marge von lediglich 6,2 Prozent erwartet. Die Aktie reagierte positiv auf die Nachrichten.

In Paris stieg das Papier nach dem Handelsstart um 4,1 Prozent auf 37,96 Euro. Der Kurs hatte sich in den vergangenen Wochen schon spürbar erholt und war von dem Niveau um 33 Euro, auf dem er längere Zeit dümpelte, teils wieder auf über 37 Euro gestiegen. Das Jahreshoch lag im Februar bei fast 44 Euro.

Konzernchef Luca de Meo sagte, die Prognoseerhöhung sei den "fortgesetzten Anstrengungen zum Senken von Kosten und der beispiellosen Produktoffensive" zu verdanken. Im Autogeschäft soll der freie Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft jetzt mindestens 2,5 Milliarden Euro betragen, nach zuvor angepeilten mindestens 2 Milliarden. Finanzchef Thierry Piéton sprach in einer Konferenz von Verbesserungen bei den Rohstoffkosten.

Renault legt am 27. Juli die Zahlen für das in den kommenden Tagen endende erste Halbjahr vor. Der Konzern erwartet für die ersten sechs Monate eine operative Gewinnmarge von mehr als 7 Prozent, der freie Mittelzufluss aus dem Kerngeschäft dürfte rund 1,5 Milliarden Euro betragen.

Der Hersteller befindet sich im großen Umbruch. De Meo hatte beim Autobauer nach Jahren mit teils existenziellen Problemen und Staatshilfen in der Corona-Pandemie den Sparkurs forciert. Der Renault-Konzern will künftig mit fünf eigenständigen Gesellschaften sein Geschäft bestreiten, unter anderem wollen die Franzosen ihre Elektroautosparte Ampere in Teilen an die Börse bringen. Piéton sagte, das könne im ersten Halbjahr 2024 geschehen, nachdem Renault ursprünglich noch dieses Jahr ins Auge gefasst hatte./men/tav/stk