NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wachstumssorgen haben die US-Börsen weiter fest im Griff. Die Technologie-Indizes weiteten am Dienstag ihre jüngsten Verluste aus, während sich der Dow Jones Industrial nach einem verhaltenen Start zuletzt etwas stabilisierte. "Die belastenden Themenfelder sind vielfältig", sagte Analyst Frank Wohlgemuth von der Essener National-Bank. Lösungen seien, wenn überhaupt, nur sehr schwerlich zu erreichen.

Der Leitindex Dow machte leichte Verluste aus dem frühen Handel wett und notierte zuletzt 0,16 Prozent im Plus bei 29 248,59 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,58 Prozent auf 3591,61 Zähler nach unten. Dieses Börsenbarometer war zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit November 2020 abgerutscht. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 1,00 Prozent auf 10 817,36 Punkte.

Einen Trendbruch nach oben hält Wohlgemuth vorerst für unwahrscheinlich, solange es keine Signale gibt, dass mit einem Ende des steilen Zinserhöhungskurses zu rechnen ist. Gespannt wird vor diesem Hintergrund darauf gewartet, was am Mittwoch in dem veröffentlichten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed steht. Außerdem werfen die neuesten US-Inflationszahlen schon ihre Schatten voraus, die am Donnerstag fällig sind. Der Kampf gegen die hohe Teuerung ist das Hauptanliegen der Fed. Dafür ist sie bereit, hohen wirtschaftlichen Schaden durch steigende Kosten für Kredite und Finanzierungen in Kauf zu nehmen.

Am Aktienmarkt zählten die Papiere von Uber und Lyft zu den größten Verlierern und sackten um zehn beziehungsweise zwölf Prozent ab. Die Anteilscheine der Fahrdienstvermittler litten unter einem Vorschlag des US-Arbeitsministeriums, wonach diese ihre unabhängigen Auftragnehmer als Arbeitnehmer einstufen sollen.

Die Papiere von Zscaler knickten um fast sieben Prozent ein. Analysten werteten den unerwarteten Rücktritt von Unternehmenschef Amit Sinha als negativ für den Hersteller von Sicherheitssoftware.

Auch die in den USA notierten Aktien chinesischer Tech-Konzerne gerieten unter Druck. So büßten jene der Suchmaschine Baidu und des Online-Händlers Alibaba jeweils fünf Prozent ein. Schwache Tourismusdaten während der arbeitsfreien Goldenen Woche Anfang Oktober, steigende Covid-Fälle und neue US-Beschränkungen für Exporte von Chiptechnologien lasteten auf der Stimmung. Zudem warten die Anleger derzeit gespannt darauf, welche Weichen die Staatsführung auf dem anstehenden Nationalkongress der Kommunistischen Partei stellen wird.

Die Anteilscheine von Amgen schnellten derweil an der Dow-Spitze um fast sieben Prozent in die Höhe. Die Experten um Analyst Matthew Harrison von der US-Bank Morgan Stanley sehen in den Titeln des Biotechkonzerns eine defensive und mit neuen Produkten zugleich chancenreiche Anlage.

Unter den Nebenwerten fielen die Papiere von Dice Therapeutics mit einem Kurssprung um 61 Prozent auf. Das Unternehmen hatte angekündigt, das Schuppenflechte-Medikament DC-806 werde nach positiven Zwischendaten weiterentwickelt. Diese hätten eine gute Verträglichkeit und ein hervorragendes Sicherheitsprofil gezeigt./la/he