NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat nach vier Verlusttagen in Folge wieder moderat im Plus geschlossen. Der Handel verlief am Dienstag in ruhigen Bahnen, wobei die Anleger vor allem auf die weitere Entwicklung der Energiepreise und die geopolitischen Entwicklungen achteten, hieß es. Im Fokus bliebt weiterhin die Frage, inwieweit steigende Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation die wirtschaftlichen Aktivitäten abschwächen werden.

Der Dow stieg um 0,28 Prozent auf 32 849,74 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,10 Prozent auf 3821,62 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 hingegen ging es um 0,11 Prozent auf 11 072,43 Punkte nach unten.

Zuletzt hatte die Enttäuschung angesichts einer überraschend restriktiven künftigen Geldpolitik in den USA auf die Stimmung gedrückt. Aktuelle Konjunkturdaten aber lieferten am Dienstag keinen weiteren Beleg dafür, dass sich die US-Notenbank Fed Sorgen wegen einer Überhitzung der Wirtschaft machen muss: So sank die Zahl der Baugenehmigungen im November deutlich stärker als erwartet. Der Immobilienmarkt ist eine wichtige Stütze der US-Wirtschaft.

Aktien von General Mills sackten unter den Schlusslichtern im S&P 500 um 4,6 Prozent ab. Nach der Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen hatten Analysten ihre Besorgnis über die anhaltenden Absatzrückgänge bei dem Markennahrungsmittelhersteller zum Ausdruck gebracht.

Am Index-Ende rutschten die Anteilscheine von Tesla nach negativen Analystenkommentaren um rund acht Prozent ab und setzten damit ihre jüngste Talfahrt fort. Der Elektroautobauer habe zwar habe wegen seiner globalen Größe und der vertikalen Integration weiterhin einen klaren Bruttomargenvorteil im Vergleich zur Konkurrenz, schrieb etwa der Experte Chris McNally vom Analysehaus Evercore ISI. Allerdings seien sich die Investoren über Teslas Vorteile längst bewusst, während hinter den Nachfrageprognosen für die Jahre 2023 bis 2025 Fragezeichen stünden.

Im Dow fielen die Papiere von 3M gegen den freundlichen Trend um rund ein Prozent. Der Mischkonzern will die Herstellung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen einstellen. Man arbeite daran, die Verwendung im gesamten Produktportfolio bis Ende 2025 zu beenden, heiß es. Im Zuge des Ausstiegs rechnet 3M mit Kosten vor Steuern von insgesamt bis zu 2,3 Milliarden US-Dollar.

Für die Anteilscheine von Raytheon Technologies ging es um 0,7 Prozent nach oben. Der Rüstungskonzern verkauft seine deutsche Tochter Anschütz. Die Kieler DMB Dr. Dieter Murmann Beteiligungsgesellschaft mbH unterzeichnete mit dem US-Konzern eine Vereinbarung, wonach sie die Raytheon Anschütz GmbH inklusive Tochtergesellschaften und Niederlassungen erwerben wird.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,0624 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0599 (Montag: 1,0598) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9435 (0,9436) Euro.

US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,56 Prozent auf 113,50 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg auf 3,69 Prozent. Zinsauftrieb war an den internationalen Anleihemärkten aus Richtung Japan zu spüren, wo die Zentralbank mit einem überraschenden Schritt die Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischte. Die Bank of Japan beschloss, den bislang recht streng kontrollierten langfristigen Kapitalmarktzins stärker schwanken zu lassen. Notenbankchef Haruhiko Kuroda wollte die Entscheidung jedoch nicht als geldpolitische Straffung verstanden wissen./la/he

- Von Lutz Alexander, dpa-AFX -