NEW YORK (dpa-AFX) - Bei hohen Zinsen haben die Anleger am US-Markt weiterhin wenig Lust auf Aktien. Besonders die zinssensitiven Wachstumswerte aus dem Technologiebereich hatten auch am Donnerstag im frühen Handel damit zu kämpfen. Denn die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg auf das höchste Niveau seit November. Dank Salesforce als rühmlicher Ausnahme legte der US-Leitindex Dow Jones Industrial allerdings etwas zu.

Nach der ersten Handelsstunde lag der Dow mit 0,35 Prozent im Plus bei 32 775,17 Punkten. Der S&P 500 kämpfte mit einem Abschlag von 0,27 Prozent auf 3940,54 Punkte um seine 200-Tage-Linie. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 rutschte um 0,48 Prozent auf 11 880,67 Punkte ab. Damit liegt er unter der 200-Tage-Linie, die bei technisch orientierten Börsianern als Indikator für den langfristigen Trend stark beachtet wird.

Papiere des SAP-Konkurrenten Salesforce sprangen um bis zu 16 Prozent auf das höchste Niveau seit August 2022. Der US-Softwarehersteller überraschte die Anleger mit starken Quartalszahlen und einem optimistischen Blick nach vorn. JPMorgan-Experte Mark Murphy lobte die Margensteigerung, die geradezu in den "Hyperspace" vordringe.

Nicht überzeugen konnte dagegen Tesla auf dem Investorentag, der von den Anlegern mit einem Kursabschlag von zeitweise über acht Prozent quittiert wurde. Laut dem Bernstein Experten Toni Sacconaghi gab es "viel Vision und wenig Konkretes". Auch sein JPMorgan-Kollege Ryan Brinkman vermisst Anhaltspunkte, an dem man den künftigen Verlauf bemessen kann.

Noch weitaus ärger erwischte es die Anleger von Silvergate Capital mit einer Kurshalbierung. Die stark im Bereich Kryptowährungen engagierte Bank bangt nach dem spektakulären Zusammenbruch der Digitalwährungsbörse FTX um ihr geschäftliches Überleben. Sie berichtete für das vergangene Quartal bereits einen Verlust von einer Milliarde Dollar und warnte, dass dieser noch höher ausfallen könnte. Zudem verschob sie den Termin für die Vorlage des Jahresberichts./ag/he