NEW YORK (dpa-AFX) - Kurz vor der voraussichtlich nächsten Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed hat sich am Mittwoch im frühen US-Aktienhandel eine verhalten positive Tendenz durchgesetzt. Durchwachsene Quartalsbilanzen etlicher Unternehmen gaben jedoch ebenso wenig eine klarere Richtung vor wie vorbörslich veröffentlichte Daten zur Beschäftigungslage im US-Privatsektor. Die Zinsentscheidung der Fed zwei Stunden vor der Schlussglocke drängte andere Impulse in den Hintergrund.

Der Dow zeigte sich im frühen Handel mit 33 714,66 Punkten leicht im Plus. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,32 Prozent auf 4132,69 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,40 Prozent auf 13 164,23 Punkte.

Die amerikanischen Währungshüter könnten um 20.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit ihre vorerst letzte Zinsanhebung bekanntgeben. Nach kräftigen Erhöhungen seit März 2022 wird an den Märkten mit nur noch einer weiteren Anhebung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Der Fed-Leitzins würde dann in einer Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent liegen. Vor gut einem Jahr hatte er noch an der Nulllinie gelegen.

Die spannende Frage ist, wie es nach dem Zinsentscheid weitergeht. Das Stimmungsbild im geldpolitischen Ausschuss FOMC ist nicht eindeutig. Eine Zinspause scheint angesichts der rückläufigen Inflation und durchwachsener Konjunkturdaten nicht ausgeschlossen. Es lassen sich jedoch auch Argumente für weitere Zinsanhebungen finden, da die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel zuletzt sogar wieder leicht gestiegen ist.

Der Abschwung im PC-Markt erwischte nach dem größeren Konkurrenten Intel nun auch den Chipkonzern AMD . Die Aktien büßten angesichts eines Umsatzeinbruchs, des Rutschens in die Verlustzone und eines enttäuschenden Ausblicks um 8,5 Prozent ab.

Die Kaffeehauskette Starbucks schaffte zu Jahresbeginn einen Gewinnsprung und konnte auch die Erlöse kräftig steigern, womit die Analystenerwartungen übertroffen wurden. Doch die Anleger folgten nach der jüngst guten Kursentwicklung auf den höchsten Stand seit Anfang 2022 der Börsendevise, bei guten Nachrichten zu verkaufen. Die Aktien büßten 6,5 Prozent ein.

Dass Estee Lauder nach der Quartalsbilanz zum dritten Mal binnen sechs Monaten die Jahresziele senkte, kam am Markt gar nicht gut an: Die Anteilscheine des Kosmetikkonzerns brachen um mehr als 20 Prozent ein.

Auch der amerikanisch-italienische Autokonzern Stellantis konnte mit dem Zwischenbericht nicht überzeugen. Er schaffte zwar dank höherer Preise ein kräftiges Umsatzplus. Doch die US-Konkurrenz habe die Erwartungen deutlicher übertroffen, monierte UBS-Analyst Patrick Hummel. Stellantis büßten 2,1 Prozent ein. Ford-Aktien stiegen dagegen um 2,1 Prozent. der Autobauer übertraf mit dem Gewinn die Markterwartungen.

Die Papiere des Pharmahändler CVS Health erlitten nach der Zahlenvorlage einen Kursrückgang um 3,2 Prozent. Dagegen punktete der Pharmakonzern Eli Lilly mit positiven Studiendaten für einen Wirkstoff gegen Alzheimer. Die Akten legten um 4,6 Prozent zu./bek/he