NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch ihren anfänglichen Stabilisierungsversuch aufgegeben. Der Dow Jones Industrial notierte nach knapp einer Stunde nur wenig verändert mit 33 150,89 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 drehte ins Minus und verlor 0,15 Prozent auf 12 042,10 Zähler. Der breit gefasste S&P 500 stand 0,07 Prozent tiefer bei 3994,52 Punkten. Am Vortag nach dem verlängerten Wochenende hatten anhaltende Zinssorgen die Indizes bereits belastet.

Laut dem Investmentexperten Mark Haefele von der UBS sind die Anleger derzeit besorgt, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter anheben und sie längere Zeit auf einem erhöhten Niveau halten muss. Anleger dürften deshalb das später anstehende Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung kritisch verfolgen. Die Märkte seien gefangen in der Ungewissheit, ob es vor dem Hintergrund der hohen Inflation und steigender Zinsen zu einer harten oder einer sanften Landung der Wirtschaft komme, schrieb Haefele.

Auch zunehmende geopolitische Spannungen und sich eintrübende Quartalsberichte gelten am Markt als Stimmungsbremsen, die jeden Optimismus hinsichtlich der Wiedereröffnung Chinas überlagern. Im Russland-Ukraine-Krieg sei vorerst nicht mit einer Entspannung zu rechnen, hieß es im wöchentlichen Bernecker-Aktionärsbrief nach den jüngsten Reden von Wladimir Putin und Joe Biden. Den Märkten werde der Krieg noch lange als Stör- und Unsicherheitsfaktor erhalten bleiben.

Aktienseitig positiv auffällig waren zur Wochenmitte unter den Tech-Werten an der Nasdaq Palo Alto , die um fast elf Prozent in die Höhe schnellten. Börsianer sprachen von "sehr starken" Quartalszahlen des IT-Sicherheitsunternehmens. Analyst Brian Essex von JPMorgan lobte das Ergebnis in einem Umfeld schwieriger konjunktureller Bedingungen.

Für Schlagzeilen sorgten auch die beendeten Gespräche des Medienkonzerns News Corp mit dem Immobiliensektor-Informationsdienst Costar über die Tochter Move Inc, die ein US-Immobilienportal betreibt. Beide Aktien litten darunter: News Corp büßten 2,6 Prozent ein, Costar 5,3 Prozent. Bei letzterer kam ein enttäuschender Ausblick als Belastung hinzu.

Die Papiere der Kryptobörse Coinbase schwankten nach Zahlen für das vierte Quartal stark, zuletzt standen sie rund ein Prozent tiefer./ajx/he