NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Dienstag weiter stabilisiert. Angesichts einer gewissen Beruhigung in der Bankenkrise stieg der Leitindex Dow Jones Industrial um 1,35 Prozent auf 32 249,63 Punkte, während der marktbreite S&P 500 um 1,89 Prozent auf 3928,67 Punkte zulegte. Bereits am Vortag hatten beide Indizes ihre Verluste bis zum Börsenschluss deutlich eingedämmt. Für den technologielastigen Nasdaq 100 , der sich schon am Montag letztlich im Plus behauptet hatte, ging es um weitere 2,10 Prozent auf 12 173,55 Zähler hoch.

Im Bankensektor konnten sich vor allem die zuletzt schwer unter Druck geratenen Papiere einiger Regionalbanken deutlich erholen. Als Kursstütze für die Banken wie für den Markt erwiesen sich die zunehmenden Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed etwas Tempo bei den Zinserhöhungen herausnimmt. Es mehren sich die Stimmen, die Währungshüter könnten auf ihrer Sitzung kommende Woche eine Pause im Zinserhöhungszyklus einlegen. Die Analysten des japanischen Finanzkonzerns Nomura rechnen sogar mit einer Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte.

Die jüngsten Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten befeuerten zumindest keine Ängste vor einer rigideren Geldpolitik: Im Februar hatten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat lediglich um erwartungsgemäße sechs Prozent zugelegt, was den niedrigsten Anstieg seit September 2021 bedeutet.

Die Aktien der First Republic Bank erholten sich am Dienstag um 56 Prozent, während es für Western Alliance Bancorp und Pacwest Bancorp um jeweils über 50 Prozent bergauf ging. Auch die Titel überregionaler Branchengrößen wie der Dow-Mitglieder JPMorgan und Goldman Sachs sowie der im S&P 500 vertretenen Bank of America , Citigroup und Wells Fargo konnten zulegten. Mit dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank vergangene Woche war es zuletzt zum größten US-Bankenkollaps seit der Finanzkrise 2008 gekommen.

Bei Meta konnten sich die Anteilseigner über ein Kursplus von gut fünf Prozent freuen, nachdem die Facebook-Mutter den Abbau von weiteren rund 10 000 Stellen angekündigt hatte. Zudem sollen etwa 5000 offene Stellen nicht mehr besetzt werden, wie der Unternehmensgründer und -chef Mark Zuckerberg mitteilte.

Die Aktien des Chemikalienhändlers Univar Solutions sprangen dank einer Übernahmeofferte von Apollo Global sogar um rund zwölf Prozent auf 35 US-Dollar hoch. Der Finanzinvestor will 36,15 Dollar je Univar-Aktie auf den Tisch legen, was das Unternehmen inklusive übernommener Schulden mit 8,1 Milliarden Dollar bewertet. Die Apollo-Anteilseigner goutieren den Deal offenbar, wie das Plus von 3,5 Prozent der Apollo-Aktie zeigte.

Dass ein Gerichtsurteil die für die Fahrdienstleister Uber und Lyft tätigen Fahrer als unabhängige Vertragspartner einstuft, ließ deren Papiere um 5,8 beziehungsweise 4,3 Prozent zulegen.

Dagegen sackten die Aktien von United Airlines nach einem enttäuschenden Quartalsausblick der Fluggesellschaft um vier Prozent ab.

Die Anteilsscheine von Amgen waren im starken Markt mit minus 0,3 Prozent Dow-Schlusslicht. Hier belastete die Klage eines Pensionsfonds, der dem Biotech-Unternehmen vorwirft, die Anleger zu spät über mögliche Steuernach- und Strafzahlungen in Höhe von insgesamt mehr als zehn Milliarden Dollar informiert zu haben.

Bei Pfizer hielt sich die Kaufbereitschaft mit einem Kursplus von gut einem halben Prozent in Grenzen, nachdem die Ratingagentur Moody's den Ausblick für die Bonität des Pharmakonzerns von stabil auf negativ gesenkt hatte. Zu Wochenbeginn war bekannt geworden, dass Pfizer für 43 Milliarden Dollar den Krebsspezialisten Seagen übernehmen will./gl/jha/