NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Aktienmärkten geht es am Dienstag nach zuletzt gutem Lauf verhalten zu. Die Debatte dreht sich weiter um die Inflation und ihre Auswirkungen als Kernthema. Anleger bleiben nach der Ölpreisrally am Vortag weiter relativ gelassen, was eine mögliche inflationstreibende Wirkung betrifft. Größer werden aber die Konjunktursorgen, weshalb nun bereits der US-Arbeitsmarktbericht am Karfreitag ins Blickfeld rückt.

Der am Vortag besonders starke Dow Jones Industrial hinkte nun den anderen Indizes etwas hinterher: Nachdem er am Montag den höchsten Stand seit gut sechs Wochen erreicht hatte, lag er nach einer Handelsstunde 0,27 Prozent tiefer bei 33 509,15 Zählern. Der marktbreite S&P 500 verlor zeitgleich 0,12 Prozent auf 4119,36 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg aber um 0,07 Prozent auf 13 157,28 Zähler.

Stärker werdende Konjunktursorgen könnten die US-Notenbank Fed davon abhalten, das Tempo der Zinserhöhungen wieder zu beschleunigen. Laut dem Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda dürfte die australische Notenbank mit einem pausierten Straffungszyklus in guter Gesellschaft sein. "Die Zeit des Innehaltens und Überlegens könnte gekommen sein." Die jüngsten Spannungen im Bankensektor hätten die Abwärtsrisiken einer weiteren deutlichen Straffung deutlich gemacht.

Die Auftragseingänge für die US-Industrie, die als eines der vielen "Puzzleteile" für die Geldpolitik der Fed gelten, trugen zu diesen Gedankengängen bei. Der Rückgang fiel mit 0,7 Prozent zum Vormonat etwas stärker aus als von Ökonomen gedacht.

Unter den Einzelwerten ist es nach dem Ende der Berichtssaison ruhig geworden. An der Dow-Spitze lagen die zwei Prozent höheren Intel -Aktien, die ihren guten Lauf auf dem höchsten Niveau seit August fortsetzten. Seit Ende Februar haben sie mittlerweile schon 35 Prozent gewonnen. Andere Chip-Branchenwerte folgten dem am Dienstag nicht, wie Kursverluste bei AMD oder Nvidia zeigten.

Die am Vortag deutlich gefallenen Aktien des Elektroautobauers Tesla brachen eine Anfangserholung wegen chinesischer März-Absatzdaten ab, indem der Kurs zuletzt mit 0,8 Prozent ins Minus sackte. Hier hallten schwache globale Absatzzahlen vom Vortag noch stärker nach, auch wenn nun für China ein deutlicher Umsatzanstieg vermeldet wurde.

Negativ ins Blickfeld gerieten die Papiere von Virgin Orbit , die ihre Talfahrt mit einem Kursrutsch um 17 Prozent verstärkten. Das US-Raumfahrtunternehmen meldete Insolvenz unter Chapter 11 an. Nun soll - geschützt vor Forderungen der Gläubiger - der Verkauf des auf Satellitenstarts spezialisierten Unternehmens von Milliardär Richard Branson vorangetrieben werden./tih/he