NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat am Dienstag etwas weiter nachgegeben. Die Anleger warteten auf die um 18.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit anstehende Rede des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell und dessen mögliche Kommentare zur Zinspolitik der Fed, sagten Börsianer. Laut Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, befinden sich die Investoren in einer schwierigen Lage, "in der sie zwar auf das Beste hoffen, sich aber gegen das Schlimmste absichern".

Der Dow fiel um 0,39 Prozent auf 33 759,46 Punkte. Der Blick auf das Chartbild für den bekanntesten Wall-Street-Index zeigt dabei, dass sich kurz- und mittelfristig die Aussicht für den Dow eintrübt: Die 21- und die 50-Tage-Durchschnittslinien könnten merklich nach unten durchbrochen werden.

Der marktbreite S&P 500 gab um 0,22 Prozent auf 4102,13 Punkte nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 hingegen ging es um 0,12 Prozent auf 12 479,95 Punkte nach oben.

Die rückläufige Inflation in den vergangenen Monaten sei bemerkenswert gewesen, konstatierte Innes. Zusammen mit den guten Arbeitsmarktdaten untermauere dies den Optimismus Powells, dass eine sanfte Landung möglich sei, "aber auch das Mantra der Fed, dass 'die Arbeit noch nicht getan ist'".

Unter den Einzelwerten brachen die Aktien von Bed Bath & Beyond um fast 43 Prozent ein. Der schwer angeschlagene Händler von Bad- und Küchenausstattung plant eine Kapitalerhöhung. So will er mehr als eine Milliarde US-Dollar einnehmen, um damit Schulden zu begleichen.

Die Kursschwankungen der Papiere sind allerdings seit geraumer Zeit erheblich. Am Montag etwa hatte sich der Kurs der Aktie fast verdoppelt. Bed Bath & Beyond zählen mittlerweile zu den sogenannten Meme-Aktien oder auch Zocker-Papieren. Das sind Aktien von meist schwer angeschlagenen Unternehmen, deren Kurs über Social-Media-Kanäle wie Reddit oder TikTok empfohlen werden und danach in der Regel rasch wieder fallen.

Die in den USA notierten Aktien von Curevac sackten um rund 13 Prozent ab. Auch hier belastete eine geplante Kapitalmaßnahme: Das Tübinger Biotech-Unternehmen hatte angekündigt, in einem öffentlichen Zeichnungsangebot 200 Millionen US-Dollar seiner Stammaktien anbieten zu wollen.

Zoominfo enttäuschte die Anleger mit seinem Ausblick. Sowohl das Ergebnis je Aktie als auch der Umsatz für 2023 lagen unter den Markterwartungen. Analyst Taylor McGinnis von der Bank UBS verwies auf die Risiken des Ausblicks und darauf, dass die Wachstumstreiber auf die zweite Jahreshälfte konzentriert seien. Auch Experten anderer Finanzinstitute äußerten sich vorsichtig und senkten ihre Kursziele, so etwa die Deutsche Bank und die Bank of America. Die Anteilscheine von Zoominfo büßten fast vier Prozent ein./la/he