NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag ihre moderaten Verluste vom Handelsauftakt weitgehend wettgemacht. Dem bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial gelang sogar der Sprung ins Plus. Unternehmen sorgten im Zuge der allmählich an Fahrt aufnehmenden Berichtssaison nicht nur für lange Gesichter, sondern konnten auch hier und da überzeugen. Die kurz nach dem Handelsstart veröffentlichten Stimmungsdaten aus der US-Industrie und dem Dienstleistungssektor wirken sich dagegen kaum aus.

Der Dow rückte im frühen Handel zuletzt um 0,09 Prozent auf 33 658,24 Punkte vor. Der marktbreite S&P 500 erholte sich weitgehend und gab nur noch um 0,07 Prozent auf 4017,05 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 machte seine Auftaktverluste ebenfalls fast wett und verringerte sein Minus auf 0,09 Prozent und damit auf einen Stand von 11 861,83 Punkten.

Die von S&P Global ermittelten Stimmungsdaten für Januar fielen einer ersten Schätzung zufolge besser als erwartet aus. Beide Werte liegen aber weiterhin unter der Schwelle von 50, die Wachstum signalisiert. Den US-Kennzahlen von S&P für die Industrie und den Dienstleistungssektor wird allerdings nicht dieselbe hohe Bedeutung beigemessen wie dem "alteingesessenen" ISM-Index, der etwas später im jeweiligen Berichtsmonat veröffentlicht wird.

Unternehmensseitig kommt die Berichtssaison allmählich in die Gänge. Bevor der Software-Hersteller Microsoft nachbörslich seine Quartalszahlen bekannt gibt, standen im Dow zunächst der Versicherer The Travelers, der Mischkonzern 3M, der Konsumgüter- und Pharmahersteller Johnson & Johnson und der Mobilfunkanbieter Verizon mit ihren Geschäftsberichten im Blick. Im späteren Handelsverlauf wird zudem der Kreditkartenanbieter Visa Zahlen vorlegen.

Die Travelers-Aktie setzte sich mit plus 1,8 Prozent an die Index-Spitze. Zwar bekam der Schadenversicherer den heftigen Wintersturm in den USA und Kanada Ende 2022 finanziell deutlich zu spüren, dennoch sorgte die viel beachtete Schaden-Kosten-Quote für Erleichterung unter den Anlegern, denn sie fiel besser als erwartet aus. Am Dow-Ende sackten 3M dagegen nach einem deutlichen Rückgang des Gewinns, der auch bereinigt unter den Analystenschätzungen lag, sowie nach Aussagen zum Jahr 2023 um 6,2 Prozent ab.

Johnson & Johnson verloren 1,0 Prozent. Weniger verkaufte Covid-Impfungen und der starke Dollar bremsten das Unternehmen im Schlussquartal des vergangenen Jahres aus. Für Verizon dagegen ging es nach einem kräftigen Auf und Ab zum Börsenstart zuletzt um 1,6 Prozent nach oben. Der überraschend starke Gewinn im vierten Quartal überzeugte die Anleger allem Anschein nach, denn die Prognose des Telekomunternehmens zum neuen Jahr liegt unter der Markterwartung.

Im Blick standen zudem die Papiere des Autozulieferers Magna , die an der Nyse 7,5 Prozent verloren. Das kanadisch-österreichische Unternehmen senkte seine Schätzung für die Ebit-Marge 2022 und enttäuschte damit die Anleger./ck/nas