NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an den US-Börsen bleiben auch am Mittwoch weiter vorsichtig. Nur recht zögerlich fand der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial nach einem etwas schwächeren Start ins Plus. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes pendelten zwischen Gewinnen und Verlusten. Die Sorgen der Anleger sind nach wie vor dieselben: Es herrscht Angst um die weltweite Konjunktur im Falle weiterer und auch kräftiger Eingriffe der Notenbanken durch Leitzinserhöhungen.

Für ein wenig Entspannung in der weltgrößten Volkswirtschaft sorgten neue Daten zur Preisentwicklung. Der Preisauftrieb auf Herstellerebene fiel im September zwar etwas höher als von Experten erwartet aus, hat sich aber dennoch im Vergleich zum Vormonat August abgeschwächt. Die Entwicklung der Erzeugerpreise beeinflusst die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet.

Der Dow legte im frühen Handel um 0,24 Prozent auf 29 310,52 Punkte zu und baute damit sein kleines Vortagesplus leicht aus. Der S&P 500 schwankte wie die Nasdaq zwischen Plus und Minus. Zuletzt ging es um 0,18 Prozent auf 3582,37 Zähler abwärts. Damit hielt sich der marktbreite US-Index aber weiter über seinem Tagestief vom Vortag, als er zeitweise auf den tiefsten Stand seit November 2020 abgesackt war. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gab am Mittwoch zuletzt um 0,08 Prozent auf 10 783,05 Punkte nach.

Weitere Hinweise zur Geldpolitik könnte im späteren Handelsverlauf das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung enthalten. Allgemein wird damit gerechnet, dass die Aussagen in der Mitschrift auf weiter starke Zinserhöhungen hindeuten. Am Donnerstag stehen dann die Verbrauchpreise auf dem Programm.

Ein recht robuster Arbeitsmarktbericht und Aussagen von obersten Währungshütern aus den Reihen der Fed hatten zuletzt weitgehend die Hoffnungen am Markt zerstreut, dass die US-Notenbank das Tempo ihrer Leitzinserhöhungen drosseln könnte. Den Kursen an der Wall Street hat die Aussicht auf weiter steigende Zinsen klar geschadet. Seit seinem Zwischenhoch in der vergangenen Woche bei 30 454 Punkten hat der Dow Jones Industrial wieder 3,5 Prozent eingebüßt.

Im Dow waren die Anteile des Flugzeugbauers Boeing Schlusslicht mit minus 1,9 Prozent, während Coca-Cola an der Index-Spitze um 2,5 Prozent stiegen. Letztgenannte Papiere profitierten von unerwartet starken Quartalszahlen des Konkurrenten Pepsico . Das Management des Getränke- und Snackriesen hob nach einem starken dritten Quartal seine Ziele für das Jahr erneut an. Pepsico stiegen daraufhin zuletzt um 4,0 Prozent.

Im Nasdaq-Auswahlindex setzten sich die Papiere des Covid-19-Impfstoffherstellers Moderna an die Spitze. Mit zeitweise über 17 Prozent legten sie so stark zu wie seit rund zwei Monaten nicht mehr. Der Pharmakonzern Merck & Co . hatte zuvor bekannt gegeben, dass es eine Option auf eine Partnerschaft mit dem Biotech-Unternehmen bei einem Boten-RNA-Krebsimpfstoff ausüben werde. Moderna werde 250 Millionen US-Dollar von Merck im Austausch für die gemeinsame Entwicklung und künftige Vermarktung des Impfstoffs erhalten. Dieser befindet sich derzeit im mittleren Stadium der klinischen Erprobung, wie aus einer Mitteilung der beiden Unternehmen hervorgeht.

Weitere Technologietitel betreffend, stehen unverändert die jüngsten Vorkommnisse im Chipsektor im Fokus, nachdem die Biden-Regierung Chinas Zugang zu US-Halbleitertechnologie zuletzt massiv beschränkt hatte. Börsianer verwiesen nun auf Berichte, wonach die Beschränkungen zumindest für eine sehr kleine Anzahl nicht-chinesischer Firmen gelockert worden sein sollen. Branchenwerte wie Nvidia oder Intel profitierten davon allerdings nicht oder kaum. Nvidia verloren 1,3 Prozent und Intel legten um 0,3 Prozent zu./ck/he