NEW YORK (dpa-AFX) - Der Erholung im Dow Jones Industrial vom Donnerstag folgen zum Wochenabschluss zunächst wieder Verluste. Wie verunsichert die Anleger trotz aller Maßnahmen zur Eindämmung der Krise der US-Regionalbanken bleiben, hatten bereits die vorbörslich großen Kursschwankungen gezeigt. Hinzu kommt der große Verfallstermin an den Terminbörsen, der die Kurse oftmals auch zappeln lässt.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel am Freitag im frühen Handel um gut ein halbes Prozent auf 32 029,18 Punkte, und für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,38 Prozent auf 3945,29

Punkte abwärts. An der Technologiebörse Nasdaq hielt sich der Nasdaq 100 besser. Er schwankte um seinen Vortagesschluss und notierte zuletzt 0,11 Prozent im Plus bei 12 595,43 Zählern.

In einem "historischen Schritt", wie ihn JPMorgan nennt, hatte die in Schieflage geratene First Republic Bank milliardenschwere Unterstützung von den größten amerikanischen Geldhäusern erhalten. Die zögerliche Stabilisierung der Papiere der First Republic Bank der Vortage erhielt am Freitag dennoch einen neuerlichen Dämpfer. Ihr Kurs sackte um ein Fünftel ab. Mit gut 27 Dollar liegt dieser aber noch deutlich über dem Tief am Montag bei 17,53 Dollar. SVB Financial, die Mutter der Silicon Valley Bank - Auslöser der aktuellen Krise - beantragte inzwischen Gläubigerschutz nach dem "Chapter 11" des US-Insolvenzrechts.

Gespannt warten die Anleger, wie die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche auf die Krise reagieren wird. Die Währungshüter in Europa hatten sich tags zuvor nicht von ihrem Anti-Inflations-Kurs abbringen lassen, und die Leitzinsen erneut deutlich erhöht. Von der Fed erwarten die Experten der Credit Suisse derweil eine "restriktive Pause". Die Zinswende wird kurz ausgesetzt, es werden aber weitere Schritte signalisiert - so ihre Theorie.

Größere Verluste verzeichneten Finanzwerte. Die Aktien der großen Banken JPMorgan und Goldman Sachs fielen auf den letzten Plätzen im Dow Jones jeweils um rund zweieinhalb Prozent.

Auf den Papieren des US-Pharmakonzerns Merck & Co lastete ein Studienrückschlag bei einem Lungenkrebsmittel. Die Aktien büßten rund ein Prozent ein.

Unter den weiteren Einzelwerten legten die Papiere des Deutsche-Post-Konkurrenten Fedex um gut 8 Prozent zu. Der Konzern hob seinen Prognosen an und signalisierte dabei auch Kostensenkungen, um einem geringen Paketvolumen zu begegnen.

Der Stahlkonzern US Steel überzeugte mit seinem Geschäftsausblick ebenfalls. Die Papiere gewannen 1,75 Prozent.

Und auch Analysten bewegten die Kurse. Die Aktien des Unterhaltungskonzerns Warner Bros. Discovery zogen um 1,6 Prozent an, nach Empfehlungen durch Wolfe Research und Wells Fargo./mis/tih