NEW YORK (dpa-AFX) - Die Verbraucherpreisdaten für Januar haben am Dienstag den Anlegern an der Wall Street im frühen Handel viel abverlangt. Die erste Nervosität, weil die Inflation im Januar im Vorjahresvergleich nicht so stark wie von Experten erhofft fiel, legte sich aber. Fakt war auch, dass sie sich den sieben Monat in Folge abschwächte.

Den ersten Fall bis an die 34 000er Marke holte der Dow Jones Industrial auf, indem er es zuletzt mit 0,16 Prozent auf 34 302,23 Punkte ins Plus schaffte. Der marktbreite S&P 500 legte gar 0,42 Prozent auf 4154,82 Punkte zu. Die größten Schwankungen gab es jedoch unter den Technologiewerten, die gewöhnlich stärker auf Zinssorgen reagieren. Der von diesen geprägte Nasdaq 100 drehte einen hohen Anfangsverlust von 1,2 Prozent in klare Gewinne. Zuletzt stieg er um 0,75 Prozent auf 12 595,98 Zähler.

Laut den Experten der NordLB dürfte die Entwicklung der Verbraucherpreise der US-Notenbank Fed nicht ausreichen. "Diese Daten zeigen, dass die Entschleunigung des Preisauftriebs nur langsam vor sich geht - diesmal waren es gestiegene Energiepreise und immer noch die Mieten", kommentierte Analyst Bernd Krampen. Eine erneute Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte auf der nächsten Fed-Sitzung, die Ende März ansteht, sei damit wohl angesagt. Damit würden auch die konjunkturellen Risiken weiter größer.

Die Anleger griffen aber dennoch zu und dies unter anderem bei Technologiewerten. Hier zieht die Debatte über Künstliche Intelligenz (KI) weiter ihre Kreise: Am Dienstag erklärte Bank of America den Chipkonzern Nvidia zum "Top Pick" im Computer-Bereich - und dies vor allem wegen des KI-Potenzials. Analyst Vivek Arya sagte , die Umsätze im Datencenter-Bereich könnten sich wegen diesem Megatrend binnen fünf Jahren vervierfachen. Nach verhaltenem Auftakt drehten die Papiere mit vier Prozent ins Plus. Sie wurden so zu einem Zugpferd an der Nasdaq.

Im Dow erklommen Boeing nach schwachem Start mit einem Anstieg um zwei Prozent die Spitze. Air India bestellt bei dem Flugzeugbauer 250 Maschinen. Allerdings war über diesen Großauftrag schon zuvor spekuliert worden.

Quartalszahlen sorgten am Dienstag nicht für den ganz großen Gesprächsstoff: Bei Coca-Cola wurden sie mit einem Abschlag von einem halben Prozent quittiert. Dank Preiserhöhungen setzte der Getränkekonzern zum Jahresendspurt mehr um als erwartet. Für das laufende Jahr stellte Coca-Cola aber eine verlangsamte Umsatzentwicklung in Aussicht.

Deutlich bewegter zeigten sich die Anteile von Avis Budget , die ihr Plus auf zuletzt acht Prozent ausweiteten. Der Autovermieter hatte am Montag nach Börsenschluss seine Jahreszahlen vorgelegt und mit dem Gewinn im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen.

Auch die Hotelkette Marriott schnitt ergebnisseitig im vierten Quartal besser als von Analysten erwartet ab, was den Aktien ein Plus von 2,1 Prozent einbrachte. Auch der Ausblick dürfte in Summe erfreuen, hieß es. Die vom Management angegebenen Spanne für das Ergebnis je Aktie im Gesamtjahr übertraf im Mittel die Konsensschätzung./tih/he