NEW YORK (dpa-AFX) - Abgesehen vom Dow Jones Industrial haben die US-Börsen am Mittwoch mit leichten Verlusten an den schwachen Vortag angeknüpft. Schwache Daten des privaten Jobdienstleisters ADP und die Stimmung im Dienstleistungssektor trugen zu den Konjunktursorgen bei, die nach gutem Lauf neuerdings die Aktienkurse in Schach halten. Auch Zinserhöhungen bleiben unter Anlegern in der Debatte.

Der Dow Jones Industrial , der zuletzt auf dem höchsten Niveau seit sechs Wochen angekommen war, legte nach einer Handelsstunde zwar um 0,15 Prozent auf 33 451,65 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 , der sogar auf den höchsten Stand seit August geklettert war, weitete aber seine Verluste aus: Zuletzt verlor er 0,80 Prozent auf 12 994,83 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,28 Prozent auf 4089,19 Zähler nach.

Der ISM-Index für den Dienstleistungssektor sackte überraschend deutlich ab, lag aber immer noch deutlich der 50-Punkte-Marke, die auf Expansion hindeutet. Außerdem waren die Daten des Jobdienstleisters ADP kein guter Vorbote für den an diesem Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der von der Notenbank Fed genau analysiert wird. Dabei gilt die Annahme: Je stärker der Arbeitsmarkt, desto größer ist der lohngetriebene Inflationsdruck und der Spielraum für weitere Zinserhöhungen.

Unter den Einzelwerten waren die Aktie von Johnson & Johnson mit einem Anstieg um 2,9 Prozent eine Dow-Stütze. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern will einen großen Rechtsstreit um angeblich krebserregende Hygieneprodukte in Nordamerika mit viel Geld aus der Welt schaffen. Zur Beilegung sämtlicher Klagen um Körperpflegeartikel, die das Magnesiumsilikat Talkum enthalten, will der Konzern einen 8,9 Milliarden US-Dollar schweren Vergleich akzeptieren.

Fedex gewann fast drei Prozent. Der Logistikkonzern strukturiert sich zwecks Kosteneinsparungen um und will sein operatives Geschäft konsolidieren. Dabei sollen die beiden bislang getrennt betriebenen Liefernetze in der Luft und auf dem Land zusammengefasst werden. Bis Juni 2024 sollen die dafür erforderlichen Maßnahmen abgeschlossen sein, kündigte Fedex auf dem Kapitalmarkttag an. Bis 2025 könnten so vier Milliarden US-Dollar gespart werden, wovon auch die Aktionäre profitieren sollen.

Ansonsten waren Branchenbewegungen zu beobachten: Aktien aus den Konsumgüter- und Gesundheitsbranchen, die bei Anleger in schlechten Wirtschaftszeiten als defensiv gelten, fielen positiv auf. In ersterem Sektor gab es Kursgewinne von bis zu 1,1 Prozent bei McDonald's , Coca-Cola und Procter & Gamble . Im Gesundheitsbereich zogen die Anteile der Pharmakonzerne Merck & Co sowie Amgen um bis zu zwei Prozent an, während jene des Krankenversicherers Unitedhealth um 1,9 Prozent stiegen.

Im Technologiesektor fielen Chipwerte negativ auf. Nvidia waren dort mit einem Abschlag von 2,8 Prozent ein Sinnbild für die Branchenschwäche. Am Markt hieß es, das Thema sei hier eine Entscheidung Japans, mit Restriktionen für die Lieferung von Chip-Ausrüstungen nach China nachzuziehen.

Aktien von T-Mobile US legten um 1,3 Prozent zu. Just zur Hauptversammlung der Deutschen Telekom hatte deren Chef Timotheus Höttges Neuigkeiten zu vermelden. Das strategische Ziel, die Mehrheit an der US-Tochter zu übernehmen, wurde demnach überraschend früh erreicht. Bisher wurde die Kontrolle über eine Stimmrechtevereinbarung mit der japanischen Softbank ausgeübt./tih/he