FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem deutschen Aktienmarkt ist am Donnerstagnachmittag die Puste ausgegangen. Im frühen Handel hatten starke Quartalszahlen und optimistische Ziele des Halbleiterkonzerns Nvidia für Begeisterung gesorgt und die Kurse angetrieben. Dieser Rückenwind flaute im Handelsverlauf ab.

Stattdessen übertrug sich die vorsichtige Haltung der Anleger an den US-Börsen vor dem Notenbank-Treffen in Jackson Hole am Nachmittag auf die Märkte hierzulande. Der Dax , der am Morgen in der Spitze noch um gut ein Prozent gestiegen war, drehte ins Minus und verlor letztlich 0,68 Prozent auf 15 621,49 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Titel büßte 0,73 Prozent auf 27 105,06 Zähler ein.

Auch an den anderen europäischen Leitbörsen kam es am Nachmittag überwiegend zu Kursrückgängen. Der EuroStoxx 50 fiel letztlich um 0,8 Prozent. Der Pariser Cac 40 verlor 0,4 Prozent. Für den Londoner FTSE 100 ging es hingegen um 0,2 Prozent aufwärts. In New York notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss 0,5 Prozent im Minus.

Die Entscheidung über den weiteren Fortgang an den Börsen könnte nun in Jackson Hole (Wyoming) fallen. Dort beginnt am Donnerstag das jährliche Notenbanker-Treffen. Das wichtigste Ereignis dürfte Beobachtern zufolge der Auftritt von US-Notenbank-Chef Jerome Powell am Freitag sein. Die Aufgabe der Währungshüter sei schwieriger als noch vor einem Jahr, schrieb Stratege Jim Reid von der Deutschen Bank. Denn angesichts einer Inflation von acht Prozent damals sei die Aufgabe der Zentralbanker klar gewesen: höhere Leitzinsen. Nun aber sei die Frage, wie lange die inzwischen gesunkene Inflation auf noch immer zu hohem Niveau verharre.

Zu den größten Kursverlierern im Dax zählten die Autoaktien. Mercedes-Benz , Volkswagen und BMW verloren zwischen 0,8 und 1,7 Prozent. Eine Kaufempfehlung von Morgan Stanley für die Aktien von Symrise trieb die Papiere des Duftstoff- und Aromenherstellers um 1,9 Prozent nach oben.

Im MDax schwankte der Kurs von CTS Eventim anfangs stark und pendelte sich später klar im Minus ein. Die Papiere des Ticketvermarkters schlossen schließlich 2,2 Prozent tiefer. Analysten fanden für die Quartalsbilanz und die Prognosen des Unternehmens überwiegend lobende Worte.

Fielmann stiegen nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen zunächst um ein Prozent, endeten aber 1,9 Prozent im Minus. Experten bemängelten, dass die Ziele für das laufende Jahr zunächst unverändert bleiben.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0825 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0840 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,57 Prozent am Vortag auf 2,50 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,20 Prozent auf 124,40 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,18 Prozent auf 132,58 Punkte./edh/he

- Von Eduard Holetic, dpa-AFX -