FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag dank positiver Unternehmensnachrichten seine zu Wochenbeginn stockende Klettertour fortgesetzt. Mit einem Anstieg bis auf 15 916 Punkte näherte sich der deutsche Leitindex weiter der 16 000-Punkte-Marke, die er zuletzt Anfang 2022 geknackt hatte. Am Ende behauptete er indes nur ein Plus von 0,59 Prozent auf 15 882,67 Punkte - auch mangels Rückenwinds von den richtungweisenden US-Börsen.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte schloss 0,49 Prozent fester mit 27 972,75 Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es letztlich um 0,58 Prozent hoch. Die wichtigsten Indizes in Paris und London lagen ebenfalls im Plus. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial verzeichnete zum europäischen Handelsende hingegen moderate Verluste.

Die Saison der Quartalsberichte nimmt allmählich Fahrt auf. Aus den USA berichteten mit Goldman Sachs und Bank of America zwei weitere Banken-Schwergewichte über ihre Geschäftsentwicklung, ebenso der Pharmariese Johnson & Johnson und der Rüstungskonzern Lockheed Martin .

Am deutschen Aktienmarkt wartete MTU mit Zahlen auf. Beim Dax-Spitzenreiter konnten sich die Aktionäre über ein Plus von 3,5 Prozent auf den höchsten Kurs seit über zwei Jahren freuen. Der Triebwerkhersteller übertraf mit seinen Eckdaten die Erwartungen. Nun hoffen einige Experten auf eine spätere Anhebung der lediglich bestätigten Jahresziele.

Commerzbank und Deutsche Bank schafften es mit Kursgewinnen 3,4 beziehungsweise 1,9 Prozent auf vordere Dax-Plätze, obwohl die Zahlen der US-Konkurrenz die Anleger nicht ganz überzeugen konnten.

Die Anteile von Brenntag legten um 2,9 Prozent zu. Hier macht ein aktivistischer Investor erneut Druck mit Blick auf die Strategie des Chemikalienhändlers.

Covestro -Aktien gewannen zwei Prozent, nachdem Goldman Sachs die Kaufempfehlung für die Papiere bekräftigt hatte. Analystin Georgina Fraser hält die positive Überraschung von Covestro im ersten Quartal nicht für eine Eintagsfliege. Damit steht sie nach eigener Aussage der skeptischen Haltung der Investoren entgegen, welche wenig Vertrauen in eine nachhaltige Margenentwicklung hätten.

Im Nebenwerte-Index SDax sicherte sich Südzucker mit einem Kurssprung von 12,6 Prozent auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren den ersten Platz. Der Zuckerproduzent verdiente im Geschäftsjahr 2022/23 mehr als erwartet, stockt die Dividende kräftig auf und erhöhte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr.

Hinter Südzucker belegte Drägerwerk Rang zwei im SDax mit plus 7,1 Prozent. Der Hersteller von Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern ist mit einem Umsatzsprung in das Jahr gestartet. Er profitierte von einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,0958 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs davor auf 1,0972 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,46 Prozent am Montag auf 2,51 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,27 Prozent auf 125,22 Punkte. Der Bund-Future stagnierte bei 133,81 Punkten./gl/he

- Von Gerold Löhle, dpa-AFX -