FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag nach schwachem Start fast unverändert geschlossen. Mit etwas Rückenwind von der Wall Street schaffte es der deutsche Leitindex am Nachmittag immerhin zeitweise, das Niveau vom Freitag wieder einzuholen. Wenige Tage bevor am Mittwochabend die Zahlen des US-Chipriesen Nvidia erwartet werden, taten sich Anleger nach der zurückliegenden Rally aber schwer mit Neuanlagen.

Der Dax ging am Montag schließlich 0,09 Prozent tiefer bei 18.617,02 Punkten aus dem Handel. Er zollte damit auch den fast zehn Prozent Plus Tribut, die er seit dem Zwischentief von Anfang August gewonnen hatte. Aus charttechnischer Sicht war der Leitindex genau an seinen Korrekturtrend zurückgekehrt, der sich aus dem Rekordhoch Mitte Mai und dem Zwischenhoch Mitte Juli ergibt. In der zweiten deutschen Börsenreihe gab der MDax am Montag ebenfalls um 0,09 Prozent auf 25.174,14 Punkte nach.

Nach der fast dreiwöchigen Erholungsjagd kamen zu Wochenbeginn nur durchwachsene Signale vom Ifo-Geschäftsklimaindex. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich im August weiter verschlechtert, allerdings waren Volkswirte im Schnitt von einem noch stärkeren Dämpfer ausgegangen. "Die Hoffnungen auf einen Aufschwung bleiben zwar erhalten, verschieben sich aber immer mehr in Richtung des kommenden Jahres", sagte Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank.

Börsianer erwarten den nächsten "Härtetest" für die Aktienmärkte aber erst am Mittwoch. "Viele Anleger betrachten es fast schon als selbstverständlich, dass Nvidia die Erwartungen erneut übertrifft", heißt es in einem Ausblick der Tradingplattform Etoro. Nach Einschätzung der Experten ist klar, dass die Messlatte hoch liegt und Nvidia erneut abliefern muss.

Gewinner und Verlierer hielten sich im Dax fast die Waage. Vonovia stand mit einem Anstieg um 3,7 Prozent an der Dax-Spitze. Die Aktie des Immobilienkonzerns erreichte den höchsten Stand seit zwei Jahren und untermauerte damit den laufenden Ausbruchsversuch über die Charthürde von 30 Euro. Für recht gute Laune sorgte ein "Handelsblatt"-Bericht, wonach das Unternehmen beim Verkauf seines Pflegebereichs kurz vor dem Ziel stehe.

Unter den Verlierern waren die vier Dax-Werte, die 2024 bislang am besten gelaufen waren. Dazu zählten die Aktien von Siemens Energy , deren Kurs sich in diesem Jahr schon mehr als verdoppelt hat, sowie Rheinmetall , SAP und MTU . Abgaben von bis zu 0,8 Prozent lassen bei diesen Werten auf Gewinnmitnahmen schließen.

Die Aktien von Borussia Dortmund stiegen zum Wochenstart nach dem Auftaktsieg in der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt um 2,8 Prozent.

Noch etwas größer waren im SDax die Gewinne bei PNE . Die Titel des Windpark-Projektierers erholten sich um 4,5 Prozent von ihrem Kurssturz aus der Vorwoche, der nach Unternehmensaussagen nur "spekulationsgetrieben" war. Es gebe keinen fundamental begründeten Auslöser für den Kursrutsch, äußerte das Unternehmen seine Sichtweise.

Am Devisenmarkt schaffte es der Euro über der Marke von 1,12 US-Dollar und erreichte den höchsten Stand seit Juli, kam dann aber wieder zurück. Zuletzt notierte er bei 1,1167 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1163 (Freitag: 1,1121) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8958 Euro.

Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 2,26 Prozent am Freitag auf 2,24 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 126,33 Punkten. Der Bund-Future gab um 0,15 Prozent auf 134,26 Punkte nach./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---